Bester Bob-Saisonstart seit elf Jahren
Dürfen wir jetzt von Olympia-Medaillen träumen?

Dieser Weltcup-Auftakt mit vier Schweizer Podestplätzen macht Lust auf mehr. Aber Bob-Hoffnung Michael Vogt bleibt cool.
Publiziert: 30.11.2020 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2020 um 19:49 Uhr
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Daumen hoch! Pilot Michael Vogt kehrt mit drei Podestplätzen im Gepäck vom Weltcup-Start in Sigulda zurück.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Mit diesem Hammer-Saisonauftakt nimmt man sogar eine 2000 km lange Rückfahrt aus Lettland locker hin. Das Bob-Team von Pilot Michael Vogt (22) kehrt mit drei Podestplätzen im Gepäck vom Weltcup-Start in Sigulda (vier Zweier-Rennen an zwei Wochenenden) zurück: Zwei dritte Ränge und der erste zweite Platz der Karriere. «Damit habe ich vor dem Auftakt nicht gerechnet. Das macht es nun umso schöner», sagt Vogt zu BLICK.

Weil auch Simon Friedli (29) einmal Dritter wird, ist es der beste Schweizer Start in eine Weltcup-Saison seit elf Jahren, als Beat Heft und Ivo Rüegg in den ersten vier Rennen viermal aufs Podest fahren.

«Unser Ziel bleibt diese Saison gleich»

Jetzt ist Vogt der Hoffnungsträger, nach den Dürrejahren die einstige Bob-Nation wieder zu alter Grösse zu führen. Aber der Schwyzer bremst allfällige aufkommende Medaillenträume für Olympia 2022 und sagt: «Unser Ziel bleibt diese Saison gleich: Wir wollen konstant in die Top-6 fahren. Auf anderen Bahnen kann es wieder anders aussehen. Wir können nicht erwarten, dass es weiterhin Podestplätze in Serie gibt.»

Allerdings: Die knifflige Bahn in Lettland liegt Vogt bisher überhaupt nicht – trotzdem rast er zum Podest-Triple. Liegts daran, dass wegen der Corona-Pandemie die Teams von ausserhalb Europa gar nicht dabei waren? Vogt: «Nein, das hat keine grosse Rolle gespielt.» Denn die Schweizer Nummer 1 bezwingt die einheimischen Letten und fährt hinter Serien-Sieger Francesco Friedrich auf dem Niveau der weiteren deutschen Bobs, die auch diesen Winter das Mass aller Dinge sind.

Blitz-Starts als Faktor

Der Bob-Youngster sieht vielmehr die Blitz-Starts mit Anschieber Sandro Michel als Faktor. Und, dass er sich selber überlisten konnte. «Ich war im Kopf befreit, ich habe die schlechten Fahrten vom letzten Winter zur Seite legen können», sagt Vogt. Der Schwyzer arbeitet seit letztem Sommer mit einer Mentaltrainerin zusammen, um im Eiskanal cool zu bleiben. Jetzt hat Vogts neues Mentalcoaching im fernen Lettland schon voll eingeschlagen!


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