Darum gehts
- Gaël Monfils erleidet rassistische Beleidigungen nach Niederlage in Stuttgart
- Monfils reagiert humorvoll und appelliert an Vernunft der Kommentatoren
- 38-jähriger Tennisprofi verlor Viertelfinalpartie gegen den 20-jährigen Alex Michelsen
Der französische Tennisprofi Gaël Monfils wurde nach seiner Niederlage beim ATP-250-Turnier in Stuttgart Opfer von rassistischen Beleidigungen. Der 38-Jährige verlor die Viertelfinalpartie gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen (ATP 35) in drei Sätzen mit 4:6, 6:4, 4:6. Monfils zeigte in einem Video in seiner Instagram-Story die vielen Kommentare unter einem Beitrag von ihm.
So wird ihm der Tod seiner Mutter und Familie gewünscht und dass er sich die «Beine breche und nie mehr Tennis spielen könne» – auch auf seine Hautfarbe wird abgezielt. Offenbar haben viele auf einen Sieg der Weltnummer 42 gewettet und so Geld verloren.
Monfils antwortet erst mit Humor
In einem weiteren Video bezieht der Tennisprofi Stellung – auf Monfils-typische Art: «Wirklich? Ihr wettet noch auf mich? Bei meinem ersten Turnier auf Rasen dieses Jahr gegen einen 20-jährigen Michelsen? Ihr schreibt, dass ich sche***e bin, ich weiss, dass ich sche***e bin, wir alle wissen, dass ich sche***e bin. Und trotzdem wettet ihr auf mich, also wer ist der Dümmere von uns?» Er habe bereits mit einem gebrochenen Bein gespielt, dafür müssten die Kommentarschreiber also nicht mehr beten, so Monfils weiter.
Appell an die Vernunft
Nach seinem humoristischen Exkurs wird Monfils auch ernst: «Wir leben im Jahr 2025, und ihr kommt immer noch mit der Hautfarbe.» Er wisse nicht, was sein Aussehen mit seiner Leistung auf dem Platz zu tun habe.
Seine Familie soll ebenfalls in Ruhe gelassen werden: «Lasst die Familie aus dem Spiel, es geht nur um mich. Wenn ihr euren Frust loswerden wollt, lasst es an mir und nicht an meiner Frau oder meiner Mutter aus. Wenn ihr weitere Personen dazu nehmt, wird sich das schlechte Karma rächen.» Ganz ohne einen Witz geht es aber auch in der Ernsthaftigkeit nicht. «Es geht um mein Äusseres, ich weiss, ihr wollt alle so aussehen wie ich. Geht also raus und lest ein paar Bücher, aber vergesst nicht, Sonnencreme aufzutragen.»