Darum gehts
- Zürcher Silvesterlauf vor Teilnehmerrekord mit speziellem Eliminationsrennen für Eliteathleten
- Marathonläufer Matthias Kyburz sieht Format als motivierendes Wintertraining
- 800-m-Challenge mit Spitzenläufern wie Vancardo, Oester, Sulimann, Wipfli und Pelizza
Der Zürcher Silvesterlauf steht mit dem frisch gewonnenen, städtischen Sportförderpreis kurz vor einem neuen Teilnehmerrekord und präsentiert gleichzeitig eines der speziellsten Rennformate des Landes. Während am Sonntag Zehntausende durch das weihnachtliche Zürich laufen, liefern sich die Eliteathleten ein Ausscheidungsrennen, das es in sich hat: Auf einer kurzen Runde fliegt nach jedem Loop der Letzte raus. Vier Runden vor Schluss bleiben noch zehn übrig, zwei Runden vor Schluss nur fünf – erst dann fällt die Entscheidung. Pure Taktik, brutale Tempohärte, null Fehlerraum.
Zusätzlich erhält der Lauf in diesem Jahr ein Show-Element: Die stärksten Schweizer 800-m-Läufer treten in der «800m-Challenge» zu ihrem eigenen «Last One Standing»-Duell an. Mit dabei sind Spitzenläufer wie Veronica Vancardo, Robin Oester, Musa Sulimann, Ramón Wipfli und Ivan Pelizza.
Warum tun sich die Athleten das an?
Auch Marathonläufer und früherer OL-Star Matthias Kyburz (35) stellt sich wieder dem Eliminationsformat. Seit der Einführung ist er fast jedes Jahr dabei. «Es ist spielerisch und motivierend – perfekt fürs Wintertraining», sagt er gegenüber Blick. Überpacen zu Beginn sei unvermeidbar, danach entscheide Wachsamkeit: «Wenn hinten einer anzieht, musst du reagieren. Taktik hilft, aber ohne schnelle Beine bringt sie dir nichts.»
Kyburz rechnet sich gute Chancen aus, im Feld mitzuhalten: «Als ich die Startliste sah, dachte ich: Da kann ich mithalten. Aber am Ende entscheidet, wer neben dir an der Startlinie steht.» Wer von den 800-m-Stars wohl zuerst rausfliegt, lässt er offen und lacht: «Schwierig zu sagen, ich bin gespannt, wie sie sich schlagen.»
Kyburz geht ohne Druck an den Start: Trainingstool statt Titeljagd. «Ich richte meine Wochen nicht auf diesen Sonntag aus. Aber es tut gut, statt nur Kilometer runterzuspulen einmal Vollgas zu geben.»