Swiss-Indoors-Chef Brennwald über den perfekten Spieler
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Mit Federer, Borg und Nadal:Swiss-Indoors-Chef Brennwald über den perfekten Spieler

Wilde Anekdoten zum Jubiläum
Brennwald blickt auf 50 Jahre Swiss Indoors zurück

Roger Brennwald blickt auf 50 Jahre Swiss Indoors zurück: Wie Björn Borg das Turnier ins Rollen brachte, warum Jimmy Connors erst beim 15. Mal zusagte und wie ein kleiner Balljunge namens Roger das Turnier nachhaltig prägte.
Publiziert: 23.10.2022 um 01:40 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2022 um 21:33 Uhr
Sven Micossé

1970 ging die erste Austragung der Swiss Indoors über die Bühne, ist vom kleinen Tennis-Turnier in einer provisorischen Traglufthalle zum grössten Sportanlass der Schweiz avanciert. Das Turnier hat so einige Geschichten geschrieben. Die wohl Bekannteste: Als 1994 ein Junge namens Roger Federer als Balljunge auf dem Court stand. «Das war ein Glücksfall für die Geschichte des Turniers», sagt Gründer und Präsident Roger Brennwald (76). 29 Jahre später ist er mit zehn Turniersiegen der Rekordmann des Basler Turniers.

2020 fiel das 50-jährige Bestehen Corona zum Opfer. Mit zwei Jahren Verzögerung beginnt am kommenden Montag das Jubiläumsturnier. Zu diesem Anlass schwelgt Brennwald im Gespräch mit Blick in Erinnerungen.

Die Geburt vom Winter-Tennis

Sie geht den Swiss Indoors voraus: die Ballonhalle. «Ich war der Erste in der Schweiz, der eine Ballonhalle zu Tennis-Zwecken aufgestellt hat. Auf die Idee kam ich, weil ich kalte Hände beim Tennisspielen im Winter hatte», sagt Brennwald. In der damaligen Halle der Mustermesse in Basel herrschen bitterkalte minus zwei Grad, gespielt wird mit Handschuhen auf Asphalt. Wenn der Filzball in einen der Schachtdeckel fiel, war er voller Karrenschmiere.

Präsident und Gründer, Roger Brennwald (76), blickt auf ein halbes Jahrhundert Swiss Indoors zurück – mit zwei Jahren Covid-Verzögerung.
Foto: Sven Thomann
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Trotz mässigen Verhältnissen ist die Halle in den frostigen Tagen aber «bis zum Gehtnichtmehr» gebucht. Dank eines Militärkollegen kommt er auf die Ballonhalle-Idee. Trotz Zweifeln seines Vaters kauft er aus Schweden die Halle, stellt sie in Muttenz auf und vermietet sie. Das kleine Turnier, das er jeweils am Ende des Winters organisiert, ist der Ursprung der heutigen Swiss Indoors.

Happiges Los für die Schweizer Fraktion

Die Losfee meinte es nicht gut mit den Lokalmatadoren. Die Startgegner der Schweizer Fraktion um Marc-Andrea Hüsler (ATP 62), Stan Wawrinka (ATP 193) und Dominic Stricker (ATP 136) sind so attraktiv wie hart. Der aktuell bestklassierte Schweizer trifft auf den Kanadier Félix Auger-Aliassime (ATP 10), Wawrinka bekommt es mit der aktuellen Weltnummer drei, Casper Ruud, zu tun. Stricker steht bei seinem ersten Auftritt in Basel Maxime Cressy (ATP 33) gegenüber.

Die Losfee meinte es nicht gut mit den Lokalmatadoren. Die Startgegner der Schweizer Fraktion um Marc-Andrea Hüsler (ATP 62), Stan Wawrinka (ATP 193) und Dominic Stricker (ATP 136) sind so attraktiv wie hart. Der aktuell bestklassierte Schweizer trifft auf den Kanadier Félix Auger-Aliassime (ATP 10), Wawrinka bekommt es mit der aktuellen Weltnummer drei, Casper Ruud, zu tun. Stricker steht bei seinem ersten Auftritt in Basel Maxime Cressy (ATP 33) gegenüber.

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Wie Borg den Stein der Top-Spieler ins Rollen brachte

Am Rand der French Open 1974 trifft der damals 27-jährige Brennwald erstmals auf Björn Borg. Damals hat er mit 18 Jahren erstmals den Sand-Major gewonnen. «Ich suchte ihn in der Garderobe auf und sprach ihn an.» Während sich der Schwede die Schuhe bindet, stellt er sich vor und erklärte, dass er ein Turnier in Basel organisieren würde. Nachdem Brennwald dem verdutzten Borg erklärt hat, wo die Stadt genau liegt, legte er nach: «Was muss ich tun, damit Sie kommen?»

Schon damals führt der Weg über einen Manager. Dieser gibt Brennwald aber eine Absage. Zu klein sei das Turnier. Stattdessen bietet er ihm an, ein Borg-Schaumatch zu veranstalten. So organisiert der Basler 1976 nach den Swiss Indoors ein Duell zwischen Borg und Ilie Nastase – der Wimbledon-Finalaffiche desselben Jahres. Ein Jahr später kehrt der elffache Major-Champion nach Basel zurück. «Borg hat mein Turnier explodieren lassen», sagt Brennwald. Denn auf den heute 66-Jährigen folgten etliche weitere Star-Spieler.

14 Anläufe für einen Jimmy Connors

Agassi, Djokovic, Federer, Nadal, Sampras – seit 1970 sind alle Nummer-1-Spieler der Welt in Basel angetreten. Mit Carlos Alcaraz folgt dieses Jahr der Nächste. Normalerweise klappt es mit Teilnahme der Stars der zweiten oder dritten Anfrage. Anders bei Jimmy Connors. «14 Jahre lang musste ich mit seiner Mutter, die seine Managerin war, neu verhandeln. Sie hat mich immer als den «kleinen Schweizer» gesehen.» Als er schliesslich 1988 endlich zusagt, habe es Connors bedauert, dass er nicht früher gekommen ist.

Ein Final, der nie über die Bühne ging

2003 steht David Nalbandian seinem Landsmann Guillermo Coria im Final gegenüber. Doch Nalbandian verletzt sich zwei, drei Stunden davor beim Aufwärmen. Brennwald: «Ich musste auf die Schnelle einen Spieler suchen, der gegen Coria ein Schaumatch spielen würde.» Das Problem: Es ist niemand mehr da. Alle sind im Zug, Auto oder Flug in Richtung Paris-Bercy. Er habe sogar die Organisatoren des nachfolgenden Turniers gefragt, ob es möglich wäre, jemanden zurückzuholen.

«Es war eine Mission Impossible. Schlussendlich sind wir beim Qualifikanten Jean-Claude Scherrer gelandet. Er wurde von Zürich mit dem Helikopter bis vor die St. Jakobshalle geflogen.» Anderthalb Stunden nach der angesagten Finalzeit spielt der Zürcher eine Exhibithion gegen Coria. Trotz Verzögerung und Alternativprogramm schauen rund 90 Prozent der Zuschauer dem Sieg des Argentiniers zu.

Teilnehmerfeld der WTA-Finals komplett

Als letzte Spielerin sichert sich die Griechin Maria Sakkari das Ticket für das Turnier im texanischen Fort Worth (31. Oktober bis 7. November).

Sakkari gewinnt beim WTA-1000 in Guadalajara gegen die Russin Veronika Kudermetowa das entscheidende Duell um den letzten Platz bei den WTA Finals mit 6:1, 5:7, 6:4 und steht in Mexiko im Halbfinal. Hätte Kudermetowa gewonnen, wäre sie als eine der besten acht Spielerinnen der Saison ans Abschlussturnier gereist.

Vor Sakkari haben sich Iga Swiatek, Ons Jabeur, Jessica Pegula, Coco Gauff, Caroline Garcia, Aryna Sabalenka und Daria Kasatkina für Fort Worth qualifiziert. (SDA)

Als letzte Spielerin sichert sich die Griechin Maria Sakkari das Ticket für das Turnier im texanischen Fort Worth (31. Oktober bis 7. November).

Sakkari gewinnt beim WTA-1000 in Guadalajara gegen die Russin Veronika Kudermetowa das entscheidende Duell um den letzten Platz bei den WTA Finals mit 6:1, 5:7, 6:4 und steht in Mexiko im Halbfinal. Hätte Kudermetowa gewonnen, wäre sie als eine der besten acht Spielerinnen der Saison ans Abschlussturnier gereist.

Vor Sakkari haben sich Iga Swiatek, Ons Jabeur, Jessica Pegula, Coco Gauff, Caroline Garcia, Aryna Sabalenka und Daria Kasatkina für Fort Worth qualifiziert. (SDA)

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