Wawrinka offen über Rückschläge im Karriereherbst
«Nicht in Wimbledon zu spielen, war hart für mich»

Nach einem ohnehin schon schwierigen Frühjahr auch noch Wimbledon zu verpassen, hat Stan Wawrinka zu schaffen gemacht. Trotzdem ist er bemüht, um weitere Höhepunkte auf seiner Abschiedstournee zu kämpfen.
Publiziert: 14.07.2025 um 20:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2025 um 22:13 Uhr
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Stan Wawrinka hofft, diese Woche in Gstaad punkten zu können.
Foto: Claude Diderich/freshfocus

Darum gehts

  • Stan Wawrinka spricht über seine Enttäuschung, Wimbledon verpasst zu haben
  • Zum Thema Rücktritt äussert sich der Romand nur vage
  • Rechtzeitig vor Gstaad hat er noch einmal Moral getankt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Zwischen 2005 und 2025 hat Stan Wawrinka nur gerade zweimal nicht in Wimbledon teilgenommen. 2021 wegen einer Verletzung und heuer, weil sein Ranking einen direkten Platz im Hauptfeld der Championships nicht zuliess. Und er im Alter von 40 Jahren darauf verzichtete, die knüppelharte Quali zu bestreiten. Theoretisch hätte er erneut in den Genuss einer Wildcard kommen können, doch diese Türe öffneten ihm die Organisatoren in diesem Jahr ebenfalls nicht. «Das war kein Problem, ich habe das natürlich akzeptiert», erklärt Wawrinka im Rahmen seines Medientermins beim ATP-250-Turnier in Gstaad.

Gleichwohl sagt der dreifache Major-Champion offen, dass ihn das Verpassen des dritten Grand-Slam-Turniers des Jahres «traurig» gemacht habe: «Seit 2005 war ich praktisch immer da – heuer nicht teilzunehmen, war hart für mich.» Er betont, dass er dem Turnier keine Vorwürfe mache, ihn nicht eingeladen zu haben. Im Gegenteil: «Es ist klar mein Fehler. Es liegt nur an mir.»

Wawrinka lässt durchblicken: Das Leben als Weltnummer 156 ist nicht das, was er sich eigentlich vorstellt. Auch als 40-Jähriger nicht. Die Rückkehr in die Top 100 sei nach wie vor sein Ziel, meint er. Dass er zuletzt beim Challenger-Turnier in Iasi (Rum) die Halbfinals erreichte, bestärke ihn in seinem Weg. Und es hat ihn auch ein wenig über die ernüchternden Wochen zuvor hinweggetröstet. Denn nach dem direkten Out an den French Open hatte der Romand erklärt, er brauche nun dringend Siege, damit sich der grosse Aufwand im Alltag noch lohne.

Ein Abschied in Basel?

In Gstaad präsentiert sich Wawrinka wieder optimistischer. Er wisse zwar nicht, ob seine Karriere noch Wochen, Monate oder vielleicht noch bis nächstes Jahr andauere, aber er spüre noch jede Menge Motivation, den Tag des Abschieds so weit wie möglich hinauszuschieben. «Ich fühle mich immer noch gut», meint er schmunzelnd. Viel ist ihm zu den Themen Rücktrittsgedanken und Saisonplanung nicht zu entlocken, nur dass er kommende Woche in Umag (Kro) teilnehmen will. Und dass die Swiss Indoors in Basel im Oktober ebenfalls ein Ziel seien.

Wawrinka redet lieber über das Hier und Jetzt in Gstaad. Im Berner Oberland will er den Schwung aus Rumänien mitnehmen und «das Maximum herausholen». Am Dienstag trifft er um 17.30 Uhr zum Auftakt auf den Kasachen Alexander Schewtschenko (24, ATP 101). Der Start im Doppel, an der Seite von Tennis-Juwel Henry Bernet (18), ist allerdings nicht gelungen. Das Schweizer Duo verliert am Montag gegen Hendrik Jebens (De)/Albano Olivetti (Fr) mit 4:6, 4:6.

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