Darum gehts
- Daniil Medwedew verliert US-Open-Match und rastet wegen Schiedsrichterentscheidung aus
- Medwedew erklärt seinen Ausraster und kritisiert ungleiche Behandlung von Spielern
- Fotograf verliert Akkreditierung nach Störung während Matchball
Die 145. Ausgabe der US Open hatte bereits nach wenigen Stunden den ersten Eklat. Daniil Medwedew (29) verlor seine Erstrundenpartie – und in dieser komplett die Nerven.
Im dritten Satz der Erstrundenpartie hatte Gegner Benjamin Bonzi (29) Matchball und setzte den ersten Aufschlag ins Netz. Gerade als er den Ball für den zweiten Service hochwerfen wollte, lief ein Fotograf auf den Platz. Stuhlschiedsrichter Greg Allensworth stufte dies als Behinderung ein und sprach Bonzi erneut einen ersten Aufschlag zu. Daraufhin rastete Medwedew aus.
Medwedew erklärte Ausraster – und erhält Geldstrafe
Der Russe lieferte sich ein heftiges Wortgefecht und sorgte für einen langen Unterbruch. Er fluchte, gestikulierte, animierte das Publikum. Später erklärte Medwedew an der Pressekonferenz: «Ich war nicht sauer auf den Fotografen. Ich war sauer wegen des Entscheids. Also eigentlich war ich nicht sauer, sondern enttäuscht.»
Er erläuterte sein Unverständnis: «Wenn es auf der Tribüne Lärm gibt, gibts nie eine Wiederholung. Aber hier gibt ihm der Schiedsrichter einen ersten Aufschlag.» Er gibt zu, dass er «noch Schlimmeres» tun wollte, es aber noch Regeln auf dem Tennisplatz gäbe, die man zu befolgen habe. «Ich wollte einfach meine Emotionen und mein Unverständnis zeigen.»
Für den Fotografen hatte die Szene zur Konsequenz, dass ihm der Veranstalter die Akkreditierung entzog. Für Medwedew setzt es nun eine saftige Busse von 42'500 Dollar (rund 34'000 Franken) ab. 30'000 für sein unsportliches Verhalten, 12'500, weil er nach Spielende seinen Schläger zerstörte.
«Bestrafen Spieler wie mich viel härter als andere»
Die Busse hatte der US-Open-Sieger von 2021 nach Spielende selbst angekündigt – mit Verweis auf Reilly Opelka («Was hat er gesagt?»). Der US-Amerikaner hatte sich bei einem Turnier in Dallas mit einem Fan gezofft und war daraufhin von Stuhlschiedsrichter Allensworth verwarnt worden. Der Tennisprofi nannte Allensworth in der Folge «den schlechtesten Schiedsrichter der ATP». Opelka hatte dafür eine saftige Strafe erhalten, weshalb Medwedew bereits am Montag gemeint hatte: «Ich sage besser nichts dazu. Die Busse wird hoch genug sein»
Wie hoch, wollte Medwedew da noch nicht abschätzen. Doch er stellte eine Behauptung auf: «Sie bestrafen Spieler wie mich viel härter als andere ... Kyrgios, ich, Bublik, wer noch? Reilly. Auch wenn er ein toller Typ ist, aber sie bestrafen ihn, weil sie ihn nicht mögen.»