Darum gehts
- Bencic und Noskova treffen im Final des WTA-500-Turniers in Tokio aufeinander
- Beide Spielerinnen wurden von Melanie Molitor, Martina Hingis' Mutter, trainiert
- Bencic spielt um ihren zehnten Karrieretitel, Noskova um ihren zweiten
Während Martina Hingis (45) am Samstag als Ehrengast der Swiss Indoors in der Basler St. Jakobshalle sitzt, dürfte ihre Mutter, Melanie Molitor (68), längst die guten Nachrichten aus Tokio erhalten haben. Beim dortigen WTA-500-Turnier kam am Vormittag die Final-Affiche zwischen Belinda Bencic (28) und Linda Noskova (20) zustande. Also ein Duell zweier früherer Molitor-Schülerinnen. Bencic krampfte sich zum zweiten Mal innert zwei Tagen mit einem Dreisatz-Sieg (diesmal über die Amerikanerin Sofia Kenin, 7:6, 3:6, 6:2) weiter, derweil die Tschechin Noskova von der Aufgabe ihrer Gegnerin Jelena Rybakina profitierte.
Ein Aufeinandertreffen von Bencic und Noskova gabs auf der WTA-Tour noch nie. Molitor wird die Entwicklungen der beiden zuletzt aber nicht ohne Stolz verfolgt haben. Der Ostschweizerin Bencic verhalf die Tennis-Ausbildnerin in jungen Jahren zum Durchbruch an der Weltspitze. Und auch die aus dem kleinen Städtchen Vsetin stammende Noskova stellte für sie ein Herzensprojekt dar. «Sie wuchs nur 15 Minuten vom Ort, an dem ich aufgewachsen bin, auf. (Roznov pod Radhostem, d. Red.) Da war es für mich selbstverständlich, dass ich helfen würde», sagte Molitor Anfang 2024 zu Blick.
«Ähnlicher Stil wie Belinda»
Molitor verpasste Noskova den Feinschliff und hat so Anteil daran, dass die grossgewachsene Rechtshänderin in der traditionell starken Tennisnation Tschechien aktuell die Nummer eins ist. Momentan belegt sie Platz 17 im WTA-Ranking, vier Ränge hinter Bencic, deren Performance im Jahr 2025 – in ihrer ersten vollen Saison seit der Babypause – als noch eindrücklicher einzustufen ist. Molitor meint: «Linda hat einen ähnlichen Stil wie Belinda. Mit dem Unterschied, dass Belinda als junge Spielerin mehr Kraft hatte, während Linda viel taktischer agiert.»
Wenn sich Bencic und Noskova am frühen Sonntagmorgen (Schweizer Zeit) gegenüberstehen, geht es für die Schweizerin am Ort ihres Olympiasiegs um den zehnten Karrieretitel. Noskova könnte Turniersieg Nummer zwei einfahren. Eine dürfte sich aber bereits vor dem Münzwurf als Gewinnerin fühlen: Melanie Molitor.