Darum gehts
- Swiss Indoors bleiben stabil nach Federers Rücktritt, setzen auf junge Talente
- Turnierorganisator sieht Basel im Vorteil gegenüber Wien trotz starker Konkurrenz
- ATP-Lizenz bis 2037, 62'200 Fans besuchten 2025 die St. Jakobshalle
Wie sieht die Zuschauerresonanz nach der Ära Federer aus?
Seit dem Rücktritt von Roger Federer (44) 2022 hielten sich die Swiss Indoors stabil, zuletzt konnte gar eine leichte Steigerung der Verkaufszahlen verzeichnet werden. 2025 besuchten 62’200 Fans die St. Jakobshalle. Auch, dank eines Schlussspurts, der in erster Linie dem brasilianischen Turniersieger Joao Fonseca (19) zu verdanken ist. Er dürfte grossen Anteil daran gehabt haben, dass der Halbfinal- und der Finaltag doch noch als ausverkauft vermeldet werden durften.
Geht die Basler «NextGen»-Strategie auf?
Das zeigen die nächsten Jahre. Gründer und Präsident Roger Brennwald (79) setzt neben Weltnummer vier Taylor Fritz (27) voll auf die Youngsters der ATP-Tour. Heuer verteilte er die Antrittsgagen auf zehn Spieler und damit auf so viele wie nie zuvor. Die Strategie soll sich möglichst bald auszahlen, wenn – so die Hoffnung – die Talente zu Top-Stars herangewachsen sind. Nun: Mit den Absagen von Holger Rune (22) und Arthur Fils (21) hatte das Turnier in diesem Jahr Pech, genauso wie mit den vielen Forfaits. Fonseca ist letztlich der einzige Jungspund, der wirklich weit vorstiess. Er hat die Swiss Indoors heuer gerettet. Und er könnte es auch in den nächsten Jahren tun, wenn sein rasanter Aufstieg weiter anhält.
Hat Wien den Swiss Indoors den Rang abgelaufen?
Das österreichische 500er-Pendant in derselben Woche konnte 2025 mit Jannik Sinner (24) und Alexander Zverev (28) werben, also mit den Weltnummern zwei und drei. Beide standen sich prompt im Final gegenüber. Brennwald verteidigt sein Turnier allerdings vehement – und vertritt dabei einen ganz eigenen Standpunkt. Für ihn persönlich ist «ein Fils die grössere Nummer als ein Zverev», wenn er das Gesamtpaket betrachte: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir von Wien überholt wurden. Gegen Wien werden wir immer bestehen.» Das Teilnehmerfeld in der österreichischen Hauptstadt, mit vielen (starken, aber teilweise älteren) Italienern und Russen, steht für ihn «in keinem Verhältnis zur Perspektive, die wir in Basel bieten». Damit könnte er recht haben – aber die Youngster-Strategie ist eben auch eine Wette auf die Zukunft. Und in Wien werden sie mit seinen Worten bestimmt nicht einverstanden sein.
À propos: Wie sieht die Zukunft des Turniers aus?
Die Swiss Indoors Basel verfügen über eine ATP-Lizenz bis 2037. Brennwald strotzt noch immer vor Tatendrang. Und er plant realistisch. Also ohne Sinner, der sich in Wien pudelwohl fühlt. Und (vermutlich) auch ohne Alcaraz. Beim Spanier besteht zwar ein Gentleman's Agreement, dass er in Basel antritt, sollte er jemals wieder in dieser Woche spielen wollen, doch das dürfte eher nicht der Fall sein. Die «NextGen» dahinter soll es richten. Und nicht zuletzt auch die jungen Schweizer: Lokalmatador Henry Bernet (18) oder die US-Open-Sensationen Leandro Riedi (23) und Jérôme Kym (22).