BLICK: Stefanos Tsitsipas, wie gefällt es Ihnen in der Schweiz?
Stefanos Tsitsipas: Generell habe ich dieses Land sehr gerne. Die Leute hier sind sehr nett, die Berge wunderschön, und das Essen.... sagen wir zuweilen ist es interessant. Gestern Abend war ich mit dem Team in einem typisch schweizerischen Restaurant essen, das war ziemlich phänomenal: Käsefondue, und dazu gab es Würste! Ausserdem finde ich, dass in der Schweiz eine ausgezeichnete Sport-Kultur herrscht. Die geht uns Griechen leider völlig ab.
Sie kehren ja auch wieder an die Swiss Indoors nach Basel zurück...
Ich freue mich insbesondere auf die Indoors-Saison, auf Turniere wie Basel, wo ich schon letztes Jahr war. Meine guten sportlichen Erinnerungen an die Schweiz liegen aber weiter zurück: Ich gewann die Junioren-EM der U18-Kategorie in Klosters – das war eine sehr schöne Erfahrung. Und nun natürlich diese unglaubliche Erfahrung beim Laver Cup.
Sie sagten, Sie hätten vor zehn Jahren niemals zu träumen gewagt, vor Federer, Nadal und den früheren Legenden zu spielen. Macht es Sie auch nervös?
Wenn ich nervös bin, dann wegen dem Spielstand, aber nicht wirklich wegen der berühmten Zuschauer. Ich fühle mich zugehörig und weiss, dass ich von diesen Jungs sehr viel lernen kann. Sie lehren mich Dinge, die mir noch niemand anderes jemals beigebracht hat. An dieser Situation ist nichts, vor dem ich mich fürchten muss.
Ist das Coaching von Federer und Nadal qualitativ gut?
Ich erhielt schon viele Ratschläge von Roger, bevor ich in mein erstes Match gestiegen bin. Ich versuche, sie zu beherzigen und habe während des Spielens auch daran gedacht. Und dann ist hier ja auch noch Rafa für mich da. Ich denke, wenn man von diesen beiden ihre Stärken kombiniert mitbekommt, so hilft das schon sehr. Team Welt ist da klar im Nachteil, sie haben diese Unterstützung nicht.
Geben Roger und Rafa die gleichen Tipps, wenn sie auf einen einreden, oder verwirren sie auch?
Roger hält es meist simpel, was ich sehr schätze. Er überlädt mich nicht mit Informationen. Er ist sehr effizient und unangestrengt.
Hilft dieser Einfluss Euch Jungen auch fürs Selbstvertrauen?
Das kann schon passieren. Mal sehen, wie ich mich dieses Wochenende noch gegen die weiteren Gegner verhalte. Dazu muss ich auch weiter hart trainieren.
Im Team Europa geniessen Sie Unterstützung vom Publikum. Wie haben Sie die Lautstärke empfunden?
Wir haben halt den Vorteil, hier mit Roger auf Heimboden zu spielen. Natürlich spürte ich, dass die Menge hinter mir stand. Dazu fieberten die Jungs auf der Bank mit – und auch der Captain! An Björn Borg mag ich besonders, dass er so ruhig und besonnen ist. Er spricht nicht zu viel, hört dafür gut zu und versucht dich zu verstehen und in kleinen Schritten weiterzubringen.
Sie verzichten derzeit auf Social Media. Wie lange noch?Das geht vielleicht noch einen Monat so weiter, oder ein Jahr oder auch eine ganze Dekade – wer weiss? Aber meinen eigenen Youtube-Kanal behalte ich wohl aktiv. WhatsApp und Youtube sind momentan die Applikationen, die ich hauptsächlich benutze. Es läuft soweit gut so und ich fühle mich wohl dabei.