Im Vorjahr hatte Henry Bernet in der Quali der Swiss Indoors völlig überraschend den früheren Top-10-Spieler Fabio Fognini geschlagen, ehe er in der zweiten Runde ausschied. Heuer bleibt ein weiterer Exploit auf Basler Boden für den 18-jährigen Lokalmatadoren aber aus. Mit einer Wildcard fürs Hauptfeld ausgestattet, zeigt Bernet eine starke Partie, geht nach zwei Stunden und 29 Minuten jedoch als Verlierer vom Platz. Der Tscheche Jakub Mensik, seinerseits Miami-Sieger, Djokovic-Bezwinger und die Weltnummer 19, ist insgesamt abgeklärter und siegt 7:6 (7:1), 6:7 (7:9), 6:3.
Junioren-Australian-Open-Sieger Bernet verkauft seine Haut in der St. Jakobshalle aber teuer – und lässt seine Klasse immer wieder aufblitzen. Mal eine tolle Rückhand à la Mischung aus Roger Federer und Stan Wawrinka, mal ein fulminanter Vorhand-Kracher. Und als er den zweiten Satz eintütet, ist die Arena ganz aus dem Häuschen.
Allerdings kann Bernet, der von Ex-Federer-Trainer Severin Lüthi sowie Sven Swinnen gecoacht wird, seine fehlende Erfahrung nicht ganz kaschieren. Der Fehlstart im dritten Satz kostet ihn die Partie. Bernet verliert zwar, doch es ist eine ganz andere Performance als bei seiner Davis-Cup-Premiere im September (1:6, 3:6 gegen den Inder Sumit Nagal). Er spielt viel frecher, entschlossener und weniger nervös – und zeigt damit, dass er nicht zu Unrecht als grosses Versprechen für die Zukunft gehandelt wird.