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31-Jähriger gegen 32-Jährigen im Australian-Open-Final
Die «Alten» Nadal und Djokovic stopfen McEnroe den Mund

An den Aussie Open beschwor John McEnroe den Durchbruch der neuen Tennis- Generation. Nun geben doch wieder die « Alten » den Ton an. Novak Djokovic (31) und Rafael Nadal (32) ­treten im Final zum 53. Duell an! Live ab 9.30 Uhr im Stream und Ticker
Publiziert: 27.01.2019 um 08:07 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2019 um 08:19 Uhr
John McEnroe interviewt Rafael Nadal an den Australian Open.
Foto: Getty Images
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Cécile Klotzbach, Melbourne

John McEnroe ist unbestrittener Kenner der Szene. Die im ­Februar 60 Jahre alte US-Legende begeistert mit seiner frechen ­Expertise als TV-Kommentator und unterhalt­samen Interviews mit den Siegern auf dem Court.

Doch heute vor einer Woche hat «Big Mac» etwas gesagt, das nicht allen gefiel. Zumindest nicht Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Die Zeit der Wachab­lösung sei gekommen, verkündete er inspiriert durch Roger-Schreck Stefanos Tsitsipas. Der 37-jährige Schweizer reagierte gereizt: «Ich liebe John. Aber er sagt immer ­solche Sachen. Ich höre das jetzt schon seit mehr als zehn Jahren.»

Nur, weil er im Achtelfinal knapp verlor, hat sich aus Federers Sicht noch nicht viel an der Hierarchie im Männertennis geändert. Und der heutige Final der Australian Open bestätigt ihn. Der 31-jährige Novak Djokovic und der 32-jährige Rafael Nadal haben sich mit erschreckender Dominanz durchgesetzt. Nicht die Youngsters.

Tsitsipas stützt McEnroes These am ehesten

Shapovalov (Ka), Chatschanow (Russ), De ­Minaur (Aus) und Fritz (USA) – sie schafften es nicht über Runde 3 hinaus. Medwedew (Russ) und Zverev (De) zogen in die Achtel-, Tiafoe (USA) immerhin in die Viertelfinals ein. Der Grieche Tsitsipas (20) stützt mit dem Halbfinal-Einzug McEnroes These des Generationenwechsels noch am meisten.

Federer warf einen, Djokovic zwei und Nadal drei der jungen Wilden aus dem Grand-Slam-Tableau. Deren Zeit wird kommen, keine Frage. Vielleicht auch schon 2019 an ­einem der nächsten Majors. Jedoch wohl kaum in Roland Garros – bleibt Sandkönig Rafa gesund, kann dort der Weg zum Sieg eigentlich nur zum zwölften Mal über ihn führen.

Die spanische Weltnummer 2 hat ihr Spiel dem fortgeschrittenen ­Alter angepasst. Mit effektiverem Service versucht Nadal, die ­Abnützung ­seines geschundenen Körpers zu reduzieren. Die serbische Welt­nummer 1 macht es umgekehrt. «Ich passe mein Alter dem Spiel an. Das ist gleich geblieben», sagt der ­penibel auf gesunde, ­glutenfreie ­Ernährung achtende ­Asket Djokovic. «Ich spüre nicht, dass mein Körper überstrapaziert wird.»

Letzte neun Majors von Ü30-Spielern gewonnen

Die Tennis-Evergreens ­Federer, Nadal und Djokovic sind mass­gebend für die steigende Alters-­Kurve der Grand-Slam-Champions in den letzten zehn Jahren verantwortlich. Deren Durchschnittsalter lag 2009 noch bei 24, 2018 bei 32. Der Schnitt der letzten fünf Jahre liegt bei 30 Jahren und 140 Tagen.

Die letzten neun Majors wurden von Ü30-Spielern gewonnen. Alle von genannten drei Musketieren – als Ausnahme gesellt sich Stan Wawrinka mit dem US-Open-Sieg 2016 als 31-Jähriger dazu. Der ­letzte Grand-Slam-Sieger unter 30 ist Andy Murray, beim Wimbledon-Sieg 2016 war der Schotte aber auch schon 29 Jahre alt. Und er ist auch der Letzte unter 25. Als er 2012 in New York seinen ersten von drei Major-Titeln holte, war Murray 24 Jahre und 270 Tage alt.

Der 14-fache Grand-Slam-Champ Djokovic und der 17-fache Nadal treffen zum 53. Mal aufeinander – das ist Rekord. «Wir hatten viele ­epische Matches. Die haben mich zum Spieler gemacht, der ich heute bin», erklärt der Djoker, der in Siegen mit 27:25 knapp führt und mit dem siebten Aussie-Open-Sieg eine neue Bestmarke ­erreichen will.

Dass die heutigen Tennis-Grössen Geheimratsecken haben, ist nicht nur technischer Entwicklung und neuen Kenntnissen im Fitness- und Ernährungs­bereich zu verdanken. Es ist auch die Konsequenz aus jahrzehntelanger Rivalität unter Superstars einer einzigartigen Tennis-Epoche. McEnroe, in den ­80ern selbst Held einer gloriosen Ära, sollte das wissen.

Mit sieben Titeln alleiniger Rekord-Halter
Djokovic demütigt Nadal im Final und gewinnt die Australian Open

Novak Djokovic erobert in Melbourne mit einer starken Final-Leistung den siebten Australian-Open-Titel. Die Nummer 1 der Welt schlägt Rafael Nadal mit 6:3, 6:2 und 6:3. Es ist Djokovics 15. Major-Triumph und der dritte in Folge.
Publiziert: 27.01.2019 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2019 um 14:47 Uhr
Magistraler Djokovic fegt Nadal vom Platz
0:35
7. Triumph an Australian Open:Magistraler Djokovic fegt Nadal vom Platz
Marc Ribolla

Es ist eine wahre Machtdemonstration von Novak Djokovic (31) im Final der Australian Open gegen Rafael Nadal (32)! In nur 124 Minuten macht der Serbe mit dem Spanier kurzen Prozess. Das Endspiel zwischen den beiden Weltnummern 1 und 2 ist aus spannungstechnischer Sicht ein Reinfall.

Vor sieben Jahren duellierten sich die beiden Stars an selber Stätte im Final fast sechs Stunden lang über fünf Sätze. Davon sind Djokovic und Nadal dieses Mal weit entfernt. Der Final erfüllt die Erwartungen nicht im Ansatz und ist sogar kürzer als der Frauen-Final Kvitova - Osaka am Samstag.

Im 53. Duell zwischen Nadal und Djokovic baut Letzterer die Führung auf 28:25 Siegen aus. Seit den US Open 2013 hat Nadal seinen Rivalen nicht mehr auf Hartcourt schlagen können.

Novak Djokovic mit der Trophäe in Melbourne.
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Djokovic gelingt ein perfektes Spiel

Von Anfang an steht Nadal neben den Schuhe, obwohl er vorher in sechs Partien an den Australian Open keinen Satz abgeben musste. Im ersten Satz gelingt ihm beispielsweise bei Aufschlag Djokovics nur ein einziger Punktgewinn. Dieser ist in absoluter Traumform und leistet sich nur neun unerzwungene Fehler im ganzen Match.

Für den Djoker ist es der dritte Grand-Slam-Erfolg in Serie nach Wimbledon und den US Open und der total 15. seiner Karriere. Damit rückt Djokovic weiter an Roger Federer (20) und Nadal (17) heran. In Melbourne kann er schon zum 7. Mal die Trophäe stemmen und ist damit vor Federer (6) nun alleiniger Rekordhalter.

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Verlierer Nadal sagt: «Es waren zwei sehr emotionale Wochen. Auch wenns heute nicht gut lief für mich. Ich habe im letzten Jahr viele schwere Situationen durchgemacht. Ich glaube, ich habe hier grossartiges Tennis gespielt und das wird mir in den nächsten Monaten helfen. Ich werde weiterhin kämpfen, um noch besser zu werden.»

Verrückt: Seit den Australian Open 2004 gabs 60 Major-Turniere und das Trio Federer, Nadal und Djokovic hat 50 (!) davon gewonnen. Eine unglaubliche Dominanz..

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Das sagt Sieger Djokovic über den Triumph

«Rafa, du bist von einer Verletzung zurückgekommen, und hattest in deiner Karriere immer wieder Pech. Aber du hast uns allen gezeigt, was die Definition von Widerstandsfähigkeit und Kampfgeist ist. Auch ich habe eine schwierige Verletzung und eine Ellbogenoperation hinter mir. Das war vor einem Jahr. Und jetzt stehe ich hier, mit drei Grand-Slam-Titeln in Serie. Ich bin sprachlos. Ich möchte meine Frau und unseren Sohn noch grüssen. Ich hoffe, sie haben zugeschaut. Oder zumindest haben sie gesagt, dass sie zuschauen werden. Trophäen sind sogar noch spezieller, wenn man jemanden so gern hat, mit denen man sie teilen kann.»

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