Die als Nummer 17 gesetzte Belinda Bencic gewinnt beim WTA-1000-Turnier in Montreal in ihrem ersten Ernstkampf seit dem Vorstoss in die Halbfinals in Wimbledon. 6:2, 3:6, 6:4 bezwingt sie Eugenie Bouchard und entscheidet somit auch den vierten Vergleich, den ersten seit fast drei Jahren, gegen die Kanadierin für sich.
Vor Turnierstart hatte Bouchard angekündigt, dass sie ihre Karriere beenden werde, sobald sie ausgeschieden ist. Nach ihrem Erstrundensieg hat sie dann augenzwinkernd gesagt, dass sie doch noch weitermachen werde, wenn sie den Titel holen würde. Doch da macht ihr die Schweizerin einen Strich durch die Rechnung.
Der Weg zum neuerlichen Erfolgist für Bencic aber ein beschwerlicher. Nach dem verlorenen zweiten Satz gerät die Ostschweizerin auch im dritten Durchgang in Rücklage, vermag den Aufschlagverlust zum 1:3 aber umgehend zu korrigieren. Die Entscheidung führt sie mit dem neuerlichen Servicedurchbruch im letzten Game herbei.
Nächste Gegnerin von Belinda Bencic ist Karolina Muchova, die Nummer 14 der Welt. Gegen die oft vom Verletzungspech verfolgte Tschechin, vor zwei Jahren Finalistin beim French Open, hat die Olympiasiegerin zwei der drei Partien gewonnen. Die vergangene Saison hat Muchova nach einer zehn Monate dauernden Pause wegen Handgelenk-Problemen erst Ende Juni in Angriff nehmen können.
Ex-Wimbledon-Finalistin Bouchard verabschiedet sich
Eugenie Bouchard hat sich zuletzt auf der Tour rar gemacht. Vor dem Turnier in ihrer Geburtsstadt Montreal, an dem sie als Empfängerin einer Wildcard antrat, bestritt sie in diesem Jahr erst eine Partie: Beim WTA-Turnier der Kategorie 125 drei Wochen zuvor in Newport, Rhode Island, schied sie in der ersten Runde aus. Ihre Position im Ranking war entsprechend. Sie war nicht mehr in den ersten 1000 klassiert.
In der Hochblüte ihrer Zeit als Tennis-Profi gehörte die 31-jährige Québécoise zu den Besten. Vor elf Jahren stand sie in Wimbledon im Final und erreichte beim Australian und beim French Open die Halbfinals. Die Erfolge liessen sie in der Weltrangliste bis auf Position 5 vorstossen.
«Ich weiss noch, wie ich als kleines Kind auf der Tribüne war und hoffte, eines Tages selbst auf diesem Platz spielen zu können», sagt Bouchard bei der für sie geplanten Abschiedszeremonie sichtlich gerührt. «Es fühlt sich an, wie wenn sich damit ein Kreis geschlossen hat.»