Gut zwei Stunden lang dauerte die Partie auf dem Court Nr. 14, dem fünftgrössten Stadion der Anlage. Am Ende war bei Stan Wawrinka (ATP 138) die Luft draussen. Er verlor zum achten Mal im letzten Halbjahr in der Startrunde.
Gefeiert wurde der Romand bei seinem 20. Auftritt in Roland Garros dennoch. Mit einer «Standing Ovation» wurde er von den Fans verabschiedet. Wawrinka winkte den Zuschauern zu, etwas Besonderes bot er nicht. Wawrinka hofft weiter, die Karriere noch verlängern zu können. Mit jeder Niederlage rückt aber auch der Rücktritt wieder etwas näher.
Im ersten Satz kam Wawrinka gegen den aufstrebenden Briten Jacob Fearnley zu seinen besten Momenten. «Stan the Man» holte ein 0:2 auf und ging mit 3:2 erstmals in Führung. Fünfmal fehlten Wawrinka bloss zwei Punkte zum Satzgewinn. Einen Satzball erspielte sich der Schweizer indessen nicht. Nach dem 6:8 im Tiebreak des ersten Satzes setzte sich Fearnley deutlich durch.
Keine Garantie für eine Rückkehr
Nach der Partie zeigt sich Wawrinka sehr niedergeschlagen. Und er muss konstatieren: «Mein Gegner hatte das bessere Level als ich.» Logisch, dass nach dem Out auch die Frage gestellt wird, ob dies seine Dernière in Roland Garros gewesen sein könnte. Wawrinka antwortet darauf: «Es gibt keine Garantie, dass ich nächstes Jahr zurückkehre. Wenn ich nicht anfange, Spiele zu gewinnen, gibt es wohl keine Rückkehr an diesen Ort. Auch nicht mit einer Wildcard.»
Der Waadtländer sagt: «Ich stehe nahe am Karriereende. Aber ich werde nicht heute zurücktreten. Nicht einfach so nach einer Niederlage. Ich mache jede Woche noch Fortschritte.» Er gibt aber auch klar zu verstehen, dass er bald resultatmässig etwas «zurückbekommen» möchte für seinen enormen Aufwand, den er in seinem Alter noch betreibt. Die nächsten Wochen – wohl bis Gstaad im Juli – werden richtungsweisend sein.