«Immer schwierig, wenn eine gute Kollegin stürzt»
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Hählen trotzdem mit Bestzeit:«Immer schwierig, wenn eine gute Kollegin stürzt»

«War sehr überrascht»
Hählen fährt nach Gisin-Schock Trainingsbestzeit

Freud und Leid bei den Schweizer Speed-Frauen in St. Moritz. Erst stürzt Michelle Gisin heftig, dann stellt Joana Hählen mit einer hohen Startnummer die Trainingsbestzeit auf.
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Joana Hählen zeigt ein starkes Training.
Foto: keystone-sda.ch
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Ramona BieriRedaktorin Sport

«Ich war sehr überrascht», sagt Joana Hählen (33) nach dem zweiten Abfahrtstraining in St. Moritz GR. Der Grund: Als sie mit Startnummer 56 im Ziel abschwingt, leuchtet die Bestzeit auf. Eine Erklärung dafür dürften die sich ändernden Lichtverhältnisse sein. Denn bei ihrer Fahrt scheint die Sonne, die Sicht ist für Hählen besser als für viele andere Fahrerinnen, die vor ihr auf die Strecke gehen. «In St. Moritz macht es viel aus, ob du die Wellen siehst oder nicht», so Hählen. Auch andere Athletinnen zeigen mit hohen Nummern eine gute Fahrt. Die Österreicherin Anna Schilcher startet etwa als 58. und fährt auf Platz 10.

Trotz starkem Training verkommt Hählens Leistung etwas zur Nebensache. Denn die Schweizerinnen müssen den Schock um den Sturz von Michelle Gisin (32) verdauen. «Es war schwierig wegen des langen Unterbruchs», meint denn auch Hählen.

Gisin wird von der Corviglia heftig abgeworfen
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Die Bergung der gestürzten Engelbergerin dauert eine gute halbe Stunde. «Ich habe nur gesehen, dass sie nicht ins Ziel gekommen ist, mehr wollte ich nicht wissen», so Hählen. Sie habe sich auf sich und ihre Fahrt konzentrieren wollen, denn es sei immer schwierig, wenn eine gute Kollegin stürzt.

Vonn leidet mit Gisin

Noch ist nicht klar, wie schwer Gisin verletzt ist. Gemäss Cheftrainer Beat Tschuor ist sie die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen, sie soll Schmerzen im linken Knie und im Arm haben. Lindsey Vonn (41), die unmittelbar nach Gisin gestartet ist und ihre Fahrt abbrechen musste, leidet mit ihr mit. «Ich hoffe, du bist okay», schreibt sie in ihrer Instagram-Story und teilt ein Foto von Gisin.

Eine bewertbare Zeit stellt die Trainingsschnellste vom Mittwoch dieses Mal nicht auf. Auf der FIS-Seite wird hinter Vonns Name ein Rückstand von über einer halben Stunde angegeben.

Hinter Hählen klassieren sich Ester Ledecka und Sofia Goggia ein. Und die Schweizerinnen? Malorie Blanc reiht sich mit knapp acht Zehnteln Rückstand auf Platz 12 ein, Jasmina Suter wird 30. Alle anderen verlieren über zwei Sekunden auf ihre Teamkollegin und klassieren sich ausserhalb der Top 30.

Resultat 2. Training St. Moritz

1. Joana Hählen (Sz) 1:32,70
2. Ester Ledecka (Tsch) +0,13
3. Sofia Goggia (It) +0,21
4. Laura Pirovano (It) +0,22
5. Emma Aicher (De) +0,23

Ferner
12. Malorie Blanc (Sz) +0,77
30. Jasmina Suter (Sz) +1,90
36. Delia Durrer (Sz) +2,40
41. Jasmine Flury (Sz) +2,82
48. Stephanie Jenal (Sz) +3,08
55. Priska Ming-Nufer (Sz) +3,62
57. Stefanie Grob (Sz) +4,01
61. Janine Schmitt (Sz) +4,26

1. Joana Hählen (Sz) 1:32,70
2. Ester Ledecka (Tsch) +0,13
3. Sofia Goggia (It) +0,21
4. Laura Pirovano (It) +0,22
5. Emma Aicher (De) +0,23

Ferner
12. Malorie Blanc (Sz) +0,77
30. Jasmina Suter (Sz) +1,90
36. Delia Durrer (Sz) +2,40
41. Jasmine Flury (Sz) +2,82
48. Stephanie Jenal (Sz) +3,08
55. Priska Ming-Nufer (Sz) +3,62
57. Stefanie Grob (Sz) +4,01
61. Janine Schmitt (Sz) +4,26

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