Darum gehts
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Loïc Meillard wird Dritter beim Slalom in Alta Badia
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Julien Vuignier hat den zweiten Lauf gesetzt
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Zwischen Meillard und Vuignier besteht eine besondere Verbindung
Loïc Meillard ist ein zehnjähriger Bub, als er im Unterwallis seine erste Einheit unter dem damaligen Stützpunkt-Trainer Julien Vuignier absolviert. Der junge Coach erkennt sofort, dass der Knirps aus Hérémence VS riesiges Potenzial verkörpert. «Obwohl Loïc in dieser Zeit viel kleiner war als seine Jahrgänger, hat er sich in skitechnischer Hinsicht schon früh abgehoben. Sein Vater Jacques hat in dieser Zeit grossen Wert darauf gelegt, dass er mehr im Pulverschnee als in den Toren Ski fährt. Ich bin überzeugt, dass Loïc aus diesem Grund mit dem Element Schnee derart grandios umgehen kann.»
In der Zwischenzeit ist Vuignier nicht mehr Nachwuchstrainer im Wallis. Er ist quasi mit Meillard in den Weltcup aufgestiegen. Seit ein paar Jahren ist der 42-Jährige in der Slalom-Gruppe der Assistent von Matteo Joris. Beim Slalom in Alta Badia spielt Vuignier eine Hauptrolle, nachdem er als Kurssetzer für den zweiten Durchgang ausgelost wird.
Nach dem ersten Lauf liegt Meillard als Dritter nur 26 Hundertstel hinter der Bestzeit von Clément Noël. Atle Lie McGrath liegt an zweiter Stelle. Kann der 29-jährige Skigenosse den Franzosen und den Norweger mit der Unterstützung seines Trainers im Final überholen? Vuignier setzt zur Freude seines technisch hochbegabten Schützlings im oberen Abschnitt einen sehr drehenden Kurs.
Meillards falsches Gefühl
Tatsächlich startet der Slalom-Weltmeister brillant in den finalen Durchgang. Doch kurz nach der grandiosen Zwischenzeit setzt sich Meillard für einen Moment zu weit nach hinten, was zum Verlust der Zeit und des Rhythmus führt. «Der Fehler war riesig und ich war mir in diesem Moment sicher, dass es rot aufleuchtet, wenn ich ins Ziel komme.» Zum Glück hat sich der gelernte Bankkaufmann geirrt – der Rossignol-Pilot findet nach seinem kapitalen Bock den Rhythmus schnell zurück und ist letztendlich 25 Hundertstel vor Val-d'Isère-Sieger Timon Haugan (Nor). Somit hat Meillard den dritten Rang auf sicher.
Für den Sieg ist der Fehler im Steilhang aber zu gravierend. So ist es Atle Lie McGrath, der am Ende dieses Tages am meisten Grund zum Jubeln hat. Der Wikinger triumphiert mit drei Zehnteln Vorsprung auf Halbzeitleader Noël. «Einerseits ärgere ich mich, weil ich mit diesem Fehler wahrscheinlich den Sieg weggeworfen habe. Andererseits bin ich froh, dass ich dennoch den Sprung auf das Podest geschafft habe», resümiert Meillard.
Freuen darf sich nach dem Alta-Badia-Slalom auch der Genfer Tanguy Nef (29), der sich als Siebter zum zweiten Mal in dieser Saison in den Top-Ten klassiert.