«Ich habe gehofft, der Sitz sei geheizt»
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Semyel Bissig in der Leaderbox:«Ich habe gehofft, der Sitz sei geheizt»

Flotter Spruch am SRF-Mikrofon
So cool ist unsere neuste Ski-Hoffnung Semyel Bissig

Der Mann ist im Weltcup angekommen. Seymel Bissig (22) brilliert in seinem ersten Spezial-Riesenslalom in Santa Caterina (It). Auf und neben der Piste.
Publiziert: 05.12.2020 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2020 um 16:05 Uhr
Semyel Bissig als «Current Leader» im Weltcup.
Foto: Screenshot SRF
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Wäre die Maske nicht gewesen, man hätte bestimmt ein breites Grinsen in Semyel Bissigs Gesicht gesehen. Der 22-jährige Ski-Youngster nimmt um 13.35 Uhr am Samstagnachmittag erstmals in einem Weltcuprennen in der Leader-Box Platz. Erster. Erster! Nach drei punktelosen Auftritten im Slalom und dem Exploit im Parallel-Riesen letzte Woche …

Im Riesenslalom von Santa Caterina (It) schafft es Bissig mit der Startnummer 51 als 29. in den zweiten Lauf. Einfach runterbringen, und die ersten Weltcup-Punkte sind Tatsache. Aber der 1,72 Meter grosse Nidwaldner bringt das Rennen nicht nur runter. Er zaubert eine tolle Zeit ins wilde Schneetreiben in der Lombardei. Am Ende gewinnt Bissig ganze zwölf Plätze und wird 16. Im zweiten Lauf gelingt ihm gar die fünftschnellste Zeit – ein Wahnsinn, was der Junge abliefert!

«Wenns läuft, dann läufts»

So professionell er auf der Piste ist, so ist er dies auch vor dem TV-Mikrofon. Zu SRF sagt der Mann der Stunde: «Ein paar Tore waren gut, ein paar nicht. Der Speed ist alles in allem sehr gut, deshalb reicht es auch für gute Platzierungen.» Bissig weiss, wo er steht: «Wenns läuft, dann läufts. Dann weiss man manchmal nicht, warum. Aber es ist schön, dass es so ist.»

Dass Bissig voller Freude steckt, beweist er, als der SRF-Mann ihn fragt, wie es sich in der Leaderbox angefühlt habe. Der Youngster: «Ich habe eigentlich gehofft, der Sitz sei geheizt! War er aber nicht. Nein, es war mega gut. Hat Spass gemacht.»

Ausrufezeichen in Lech/Zürs

Angesprochen auf Semyel Bissig stimmt Swiss Ski-Riesenslalom-Cheftrainer Helmut Krug eine Lobeshymne an: «Er befolgt die Vorgabe von uns Trainern ganz genau, arbeitet extrem fleissig und stellt auf der Piste eine extrem wilde Socke dar. Angst kennt Semyel nicht, entsprechend gross ist seine Angriffslust.»

Letzte Woche hat der 22-Jährige aus Wolfenschiessen beim Parallel-Riesen in Lech derart heftig Gas gegeben, dass er erst im Viertelfinal von Frankreichs Superstar Alexis Pinturault ganz knapp gestoppt wurde. Danach besiegte Bissig im Duell um den fünften Rang Gino Caviezel. Und das alles, in seinem erst vierten Weltcuprennen.

Zu Beginn dieser Woche wäre dem Bruder von Slalom-Spezialistin Carola (24) fast ein weiterer Coup gelungen – beim mit vielen Weltcup-Cracks besetzten Europacup-Riesen in Gurgl lag Semyel bei Halbzeit in Führung! Im Final ist er dann aber ausgeschieden, am Tag danach wurde er beim zweiten Riesen in Gurgl Vierter. (mwp/leo)

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