Freund der Ex-Skicrosserin Holmlund leidet
«Ich denke die ganze Zeit an sie»

Die Geschichte von Victor und Anna rührt zu Tränen. Er ist Skicross-Weltmeister, sie war einst die Dominatorin bei den Skicross-Frauen. Dann änderte ein schrecklicher Unfall alles.
Publiziert: 02.09.2017 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:43 Uhr
Anna Lundholm und ihr Lebenspartner Victor. Da war noch alles gut.
Foto: Instagram/@victorohlingnorberg
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Patrick Mäder, Nicole Vandenbrouck

Was für ein Paar! Sportlich erfolgreich, wunderschön beide, die Gegenwart glänzend, die Zukunft goldig. Dann geschieht im Dezember 2016 das Furchtbare. Skicross-Königin Anna Holmlund stürzt im Training, fällt auf den Kopf und ins Koma. Und nichts ist mehr, wie es war.

Victor Öhling Norberg ist ihr Lebenspartner. Auch er Skicrosser. Auch er fällt nach dem Sturz seiner Anna. Er fällt in eine tiefe Krise. Tage und Nächte sass er an Annas Bett. Seine Sportlerkarriere weit weg. «Ich wollte nicht mehr weitermachen.«

Anna schaffte es fünf Monate nach dem Unfall ins Leben zurück. Als sie aufwachte konnte sie lächeln und einfache Fragen beantworten, hiess es. Aber sie hat schwere Hirnschäden, muss alles neu erlernen. Ein harter Weg, ein brutaler Kampf um kleinste Verbesserungen.

Bei Victor reift in der Zeit der Stille die Erkenntnis, dass er raus muss, dass er etwas braucht, auf das er sich konzentrieren kann. «Ich glaube, Anna hätte auch nicht die ganze Zeit am Krankenbett gesessen. Sie hätte auch wieder raus gewollt und wäre wieder Ski gefahren.»

So stieg er wieder ein in den Skicross-Zirkus. Nahm im März an der WM teil und gewann sensationell die Goldmedaille.

«Da ist eine Leere»

Neun Monate ist es jetzt her seit dem Drama. Und die Skicrosser sind mitten in der Vorbereitung auf die Saison, die mit den Olympischen Spielen in Südkorea ihren Höhepunkt erlebt. Eine Saison ohne Anna Holmlund. «Ich denke die ganze Zeit an sie", sagt Victor. Er ist inzwischen 27. Sie wird am 3. Oktober 30.

Victor Öhling Norberg und Sandra Näslund sind die Medaillenhoffnungen der Schweden. Im Trainingslager im nordschwedischen Idre äussern sie sich gegenüber «Sveriges Television» über die neue Realität ohne Anna. «Ich vermisse sie natürlich noch viel mehr als alle anderen. Sie war eine Leaderfigur und ein Anker in unserer Nationalmannschaft, und die Dynamik in der Gruppe änderte sich nach ihrem Unfall», sagt Victor.

Auch Sandra Näslund hat sich viel verändert: «Das war eine spezielle Saison mit vielen Gefühlen und grossen Veränderungen. Sie fehlt im Training, da ist irgendwie eine Leere. Sie hat einen Anteil daran, wie ich mich entwickelt habe.»

Beide wollen nach vorne schauen und haben sich neue sportliche Ziele gesetzt. Victor will nach Südkorea fahren, um Gold zu gewinnen. Auch für Anna.

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