Darum gehts
- Franziska Gritsch verliess ÖSV-Team für Privatteam mit Trainer und Partner
- Gritsch fehlt auf ÖSV-Kaderlisten und muss interne Quali für Weltcuprennen bestehen
- Zweifache Podestfahrerin verpasste Top-30 im Slalom (31.) und Riesenslalom (36.)
Im Dezember 2023 folgte Franziska Gritsch (28) ihrem Herzen und verliess das österreichische Team, um künftig mit Trainer und Lebenspartner Florian Stengg (36) ein Privatteam zu bilden. Ihre Beziehung hatte intern für zu viel Unruhe gesorgt. Sportlich begann mit dem Wechsel ins Privatteam allerdings eine Talfahrt, die am Montag einen Tiefpunkt erreichte: Gritsch fehlt auf den Kaderlisten des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) für den kommenden Winter. Die Folge: Will die zweifache Podestfahrerin Weltcuprennen bestreiten, muss sie erst eine interne Quali überstehen.
«Meine Leistung war einfach nicht ausreichend», nimmt Gritsch die Degradierung gegenüber der «Krone»-Zeitung sportlich. Nur wer in der Weltcup-Wertung in einer Disziplin unter den Top 30 steht, hat einen Kaderplatz garantiert, ansonsten entscheiden die Trainer. Gritsch verpasste dies letzten Winter als 31. im Slalom und 36. im Riesenslalom.
«Es ist schade – aber ich bin irgendwo auch selber schuld», zeigt sich die zweimalige Weltcup-Podestfahrerin selbstkritisch – und sieht das Problem denn auch nicht in ihrem Privatteam um Freund Florian Stengg: «Das Projekt an sich ist nicht das Problem. Flo macht einen irrsinnig guten Job und unterstützt mich, wo er nur kann – herunterbringen muss ich es schon selber, das wäre aber beim Verband nichts anderes. Es gibt keine Ausreden.»
Hoffnung auf faire Quali-Läufe
Entsprechend will Gritsch den Kopf nach dem neuerlichen Rückschlag nicht in den Sand stecken. Sie sei nach wie vor «100-prozentig» davon überzeugt, dass ihr Weg funktionieren könne, «sonst würde ich es ja nicht machen». Im kommenden Winter will sie deshalb wieder zeigen, was in ihr steckt. «Und das ist sicher mehr als heuer.» Dafür trainiert die Tirolerin aktuell in ihrer Heimat in Sölden, will im Mai noch zwei Trainingsblöcke auf Schnee absolvieren.
Alles in der Hoffnung, nächsten Winter neu angreifen zu können. Zu den finanziellen und organisatorischen Herausforderungen eines Privatteams gesellen sich jetzt noch unangenehme Qualifikationsläufe dazu. Gritsch gibt sich kämpferisch: «Ich hoffe auf faire Quali-Läufe. Dann werde ich meine Chance nutzen.»