Carl Lewis ist das beste Beispiel. Jahrelang munkelte man vom Sprintstar, er stehe auf Männer. Mit Fotoshootings in roten Frauenpumps half der exzentrische Kalifornier nicht, Klarheit in die Gerüchteküche zu bringen. Bestätigt wurde seine sexuelle Ausrichtung allerdings nie. Schwule und Sport, das passt offensichtlich schlecht zusammen.
Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es kaum. Der Bündner Jürg Giger befragte in seiner Lehrlingsabschlussarbeit 288 schwule Männer im Alter von 15 bis 26 Jahren. Er stellte fest, dass das Vorurteil falsch ist, Schwule interessierten sich einfach nicht für Sport. Er porträtierte einen schwulen Eishockeyspieler, der in der 2. Liga spielt und mindestens einen zweiten homosexuellen Mitspieler in der Mannschaft kennt. Die restlichen Teamkollegen wüssten jedoch nichts von seinen Vorlieben.
Damit steht er in einer Reihe mit prominenteren Vorbildern. Neben dem durch Selbstmord verstorbenen Fussballer Justin Fashanu haben sich nur drei American-Football-Spieler, zwei Baseballer sowie der Basketballer John Amaechi geoutet. Sie alle wagten ihr Coming-out erst nach dem Ende ihrer Karriere. Mit gutem Grund. Der zurückgetretene NBA-Star Tim Hardaway sagte nach Amaechis Geständnis: «Ich hätte verlangt, dass er aus dem Team geworfen wird.»
In der Schweiz sind auf höchster Ebene im Fussball und Eishockey keine homosexuellen Männer bekannt. Erstaunlicherweise scheint das Thema selbst in Einzelsportarten ein Tabu zu sein. Ob in Eiskunstlauf, Bob, Ski, Leichtathletik oder Formel 1 – kein einigermassen prominenter Exponent hat sich bisher geoutet.
Frauen scheinen es einfacher zu haben. Im Fussball oder Eishockey sind lesbische Spielerinnen als selbstverständlich akzeptiert. Eine Vorreiterrolle spielten Tennisspielerinnen. Billie Jean King, 132-fache Turniersiegerin, wurde in einem Prozess «zwangsgeoutet». Die damalige Nummer 1 Martina Navratilova tat dies 1981 freiwillig – nachdem sie die US-Staatsbürgerschaft erhalten hatte. «In der Tschechoslowakei wären wir im Irrenhaus gelandet.» Aktuellstes Beispiel ist Amélie Mauresmo.
«Angst vor Imageschäden und Karriere-Einbussen», geben in Jürg Gigers Umfrage über drei Viertel der Befragten als Grund an, warum sich kaum Profisportler outen. Werber Frank Bodin, CEO der Euro RSCG, glaubt dies jedoch nicht. «Ich habe bis jetzt nie Anzeichen in diese Richtung festgestellt.» Es sei für Sportler wie in der übrigen Gesellschaft. «Die sexuelle Orientierung ist Privatsache.» Grund für die Zurückhaltung der Sportler dürfte eher die Angst und Unsicherheit vor der Reaktion der Fans, Gegenspieler und Teamkollegen sein.
Die Aktion gegen Sexismus wurde in Zusammenarbeit mit den homosexuellen YB-Fans der Wankdorf-Junxx durchgeführt.
Die Aktion gegen Sexismus wurde in Zusammenarbeit mit den homosexuellen YB-Fans der Wankdorf-Junxx durchgeführt.
Bolton Wanderers: «Ich habe die Geschichte im Internet gelesen. Was für ein Schwachsinn! Nein, ich habe im Fussball noch nie einen Schwulen erlebt. Und ich wüsste auch nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen würde.»
Ciri Sforza (37)
Luzern-Trainer: «Ob Lesben oder Schwule – jedem das Seine. Ich habe im Fussball noch nie einen Schwulen erlebt. Aber so lange sie mich in Ruhe lassen.»
Hakan Yakin (30)
Nati- und YB-Regisseur: «Ich habe noch nie erlebt, dass mir einer zu nahe gekommen ist. Wie ich einen Schwulen im Team behandeln würde? Schwierig zu sagen. In der heutigen Zeit ist Schwulsein ja nicht mehr so schlimm, aber ich hätte doch ein mulmiges Gefühl.»
Erich Vogel (69)
GC-Vizepräsident: «Ich bin seit 1964 im Fussball dabei und habe dort noch nie einen Schwulen gesehen. Der Fussball liegt mit Sicherheit weit unter dem Schnitt – es ist höchstens ein Promill der Fussballer schwul.»
Daniel Gygax (26)
Nati-Aufbauer und Metz-Söldner: «Mir kommt keiner in den Sinn, der schwul sein könnte. Unsere Gesellschaft ist sicher weiter als vor 20 Jahren, trotzdem wäre ein Outing für einen Homosexuellen im Fussball heavy.»
Boris Smiljanic (31)
GC-Captain: «Meine Frau macht sich wegen der Geschichte schon Sorgen um mich. Nein, im Ernst: In meinem 15 Jahren als Profi habe ich noch nie einen Schwulen im Team gehabt. Und ich weiss auch nicht, wie die ticken. Aber wenn sich ein Homosexueller nicht an mich ranschmeissen würde, hätte ich wohl auch kein Problem mit ihm.»
Daniel Tarone (32)
FC Aarau: «Unter uns Fussballern ist Homosexualität kein Thema. Würde ich nach dem Training mit 20 knackigen Girls duschen gehen, dann rührte sich bestimmt etwas bei mir. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass ein Schwuler beim Duschen mit den Spielern unentdeckt bleiben könnte.»
Max Kern, Sandro Compagno, Michel Wettstein
Bolton Wanderers: «Ich habe die Geschichte im Internet gelesen. Was für ein Schwachsinn! Nein, ich habe im Fussball noch nie einen Schwulen erlebt. Und ich wüsste auch nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen würde.»
Ciri Sforza (37)
Luzern-Trainer: «Ob Lesben oder Schwule – jedem das Seine. Ich habe im Fussball noch nie einen Schwulen erlebt. Aber so lange sie mich in Ruhe lassen.»
Hakan Yakin (30)
Nati- und YB-Regisseur: «Ich habe noch nie erlebt, dass mir einer zu nahe gekommen ist. Wie ich einen Schwulen im Team behandeln würde? Schwierig zu sagen. In der heutigen Zeit ist Schwulsein ja nicht mehr so schlimm, aber ich hätte doch ein mulmiges Gefühl.»
Erich Vogel (69)
GC-Vizepräsident: «Ich bin seit 1964 im Fussball dabei und habe dort noch nie einen Schwulen gesehen. Der Fussball liegt mit Sicherheit weit unter dem Schnitt – es ist höchstens ein Promill der Fussballer schwul.»
Daniel Gygax (26)
Nati-Aufbauer und Metz-Söldner: «Mir kommt keiner in den Sinn, der schwul sein könnte. Unsere Gesellschaft ist sicher weiter als vor 20 Jahren, trotzdem wäre ein Outing für einen Homosexuellen im Fussball heavy.»
Boris Smiljanic (31)
GC-Captain: «Meine Frau macht sich wegen der Geschichte schon Sorgen um mich. Nein, im Ernst: In meinem 15 Jahren als Profi habe ich noch nie einen Schwulen im Team gehabt. Und ich weiss auch nicht, wie die ticken. Aber wenn sich ein Homosexueller nicht an mich ranschmeissen würde, hätte ich wohl auch kein Problem mit ihm.»
Daniel Tarone (32)
FC Aarau: «Unter uns Fussballern ist Homosexualität kein Thema. Würde ich nach dem Training mit 20 knackigen Girls duschen gehen, dann rührte sich bestimmt etwas bei mir. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass ein Schwuler beim Duschen mit den Spielern unentdeckt bleiben könnte.»
Max Kern, Sandro Compagno, Michel Wettstein