Käse gibt es seit der Steinzeit. Beiläufig entdeckten damals Jäger bei der Schlachtung von Jungtieren, dass sich die getrunkene Muttermilch im Magen der Tiere durch die viele Bewegung in Käse verwandelt. Aber nein, nicht die Schweiz hats erfunden. Als Wiege der Käsekultur gilt der Vordere Orient.
Einen grossen Teil seines Lebens widmet auch Peter Häfeli aus dem luzernischen Rickenbach dem Käse. Er macht eine Lehre als Käser und bildet sich zum Lebensmittelingenieur weiter. Vor zwanzig Jahren übernimmt er mit einem Partner eine Käsehandlung.
Daraus ist ein florierendes Unternehmen geworden. Man exportiert Käse in die USA, nach Australien, nach Singapur. Häfeli, mittlerweile Hauptaktionär von Intercheese, wird zu einem der grössten privaten Käsehändler des Landes. In seiner Heimat und in seinem grossen Bekanntenkreis spricht man vom «Käsebaron». Das hört er nicht so gern.
Käse ist die eine Leidenschaft, der Sport die andere. Häfeli war Turner und hat es als Gegner eines gewissen Sepp Zellweger bis zu den Schweizer Meisterschaften gebracht. Und Häfeli ist mittlerweile auch ein Sportförderer mit nationaler Ausstrahlung.
Angefangen hat es mit der Unterstützung der Radfahrerin Karin Thürig, die aus seiner Region stammt. Dann schreibt ihm der damals junge Fechter Max Heinzer einen handgeschriebenen Brief und bittet um Unterstützung. Häfeli begleitet ihn bis zum Ende seiner Karriere. Jahrelang ist er auch Sponsor der Handballerinnen von Spono Nottwil.
Eines Tages meldet sich auch der Manager des jungen Marco Odermatt. Häfeli ist dabei. Wenige Wochen später wird Odermatt fünffacher Juniorenweltmeister. Mittlerweile gibt es beim Käsebaron auch ein «Odermatt-Raclette» und ein «Odermatt-Fondue». «Nun übersteigt sein Marktwert meine Leistungen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, aber Marco ist so ein anständiger Typ, er hat nie mehr gefordert», sagt Häfeli.
Dann übernimmt er auch das Sponsoring von Schwinger Pirmin Reichmuth und Rollstuhlsportler Fabian Blum. Und als vor einigen Monaten der Innerschweizer Schwingerverband, der wieder mehr Solidarität unter den verschiedenen Kantonalverbänden möchte, die neue Partnerplattform «VerEINt für den ISV Schwingsport» gründet, klopft man beim Käsebaron an. Der Schwingerfreund wird Präsident von «VerEINT».
Neben seinem Firmensitz entsteht bald auch ein grosses Fitness- und Gesundheitszentrum, wo unter anderem auch eine Schwinghalle geplant ist. Die Initianten: der in Schwingerkreisen bekannte Athletiktrainer Tommy Herzog und als Berater an seiner Seite, natürlich, Peter Häfeli. Das Investitionsvolumen beträgt 30 Millionen Franken.
Wenn es um die Unterstützung des Sports geht, dann wird der Käsebaron aus dem Luzernischen weich wie Raclettekäse. Und seine Taschen bekommen Löcher wie ein gut gereifter Emmentaler. Er will kein Rampenlicht. Er unterstützt auch viele ganz junge unbekannte Sportler und Sportlerinnen. «Solche, für die 1000 Franken noch viel Geld ist.»
Und so ist der gesellige Luzerner, der immer für einen gemütlichen Jass zu haben ist, zu einem grossen Förderer des Schweizer Sports geworden. «Ich möchte keine übertriebene Lobhudelei, sonst mache ich bei dieser Kolumne nicht mit», sagt er am Telefon.
Gut. Dann ist er halt ein kleiner Sponsor. Aber mit grossem Herzen für den Schweizer Sport.