Stucki zeigt seine Trophäen im Schwingstübli
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Zu Hause beim Schwingerkönig:Stucki zeigt seine Schwing-Trophäen

Mama Daniela und Papa Willi Stucki über ihren König
«Mit vier Jahren hat er uns das erste Mal geschockt!»

Es sind in Zug viele Tränen geflossen. Auch bei Daniela und Willi Stucki. Für BLICK erinnern sie sich an die Jugendjahre des Königs, der mit zehn Jahren schon 1,70 Meter gross war und Schuhnummer 44 trug.
Publiziert: 27.08.2019 um 02:19 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2019 um 08:55 Uhr
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Stolze Mama: Für Daniela Stucki war ihr Christian schon immer der Grösste.
Foto: TOTO MARTI
Marcel W. Perren

Es ist gar nicht so spektakulär, als Christian Stucki am 10. Januar 1985 auf die Welt kommt. 52 Zentimeter gross, vier Kilogramm schwer. Masse, wie sie dem schweizerischen Durchschnitt entsprechen. Aber als Chrigel mit acht Monaten schon laufen kann und sich dann auch körperlich schnell entwickelt, da ahnt Vater Willi schon, dass da einer mit Gardemassen heranwächst. «Mein Vater war fast zwei Meter lang. Und mein Urgrossvater war genau zwei Meter gross», sagt Stucki.

«Als er laufen konnte war es mit der Ruhe in unserem Haus vorbei», sagt Mutter Daniela. Der Bewegungsdrang des Buben ist gross. Und bald schon holt er sich eine blutige Nase. «Als er vier Jahre alt war, da hat er uns das erste Mal geschockt.» Ein Ausflug mit dem Rollbrett seiner Schwester Andrea endet an der Hausmauer. «Er kam mit einem total zerschundenen Gesicht nach Hause. Er hat furchterregend ausgesehen.»

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So hat sich Christian Stucki zum Königstitel geschwungen.
Foto: Sven Thomann

«Hat lieber Burgen aus Sägemehl gebaut»

Mit acht Jahren geht Chrigu mit Vater Willi, der selber Kranzschwinger war und an zwei Eidgenössischen teilgenommen hat, erstmals in den Schwingkeller. «Aber statt Schwünge zu lernen, hat er lieber Burgen aus Sägemehl gebaut, während ich trainiert habe», sagt Willi.

Bevor er ernsthafter mit dem Schwingsport beginnt, spielt Stucki bei den Junioren des FC Diessbach Fussball. Und entwickelt sich zum Schreck der gegnerischen Abwehrspieler und Torhüter. Weil er fast zwei Köpfe grösser ist als seine Gegenspieler, erzielt er die meisten Tore per Kopf.

Ab dem zehnten Lebensjahr wird Chrigus Körpergrösse zu einem echten Problem. Weil er ein Jahr später auch seinen Vater überragt, trägt der Senior die Kleider weiter, die dem Junior zu klein geworden sind. «Die Wanderschuhe, die ich dem elfjährigen Chrigu für eine Schulreise gekauft habe, hat mein Mann danach zehn Jahre lang ausgetragen», sagt Mutter Daniela.

Vater musste Chrigus Ausweis zeigen

Mit zehn bestreitet Chrigu seinen ersten Bubenschwinget. Der Vater erinnert sich: «Ich musste dem Kampfgericht Chrigus Ausweis zeigen. Die Herren konnten nicht glauben, dass ein derart grosser Bursche erst 10 ist.»

Weil die Stuckis Angst haben, dass ihr Bub zu gross wird, suchen sie mit ihm sogar einen Mediziner auf. «Wir mussten uns deshalb mit einem Arzt darüber unterhalten, ob Chrigels Wachstum mit einem künstlichen Eingriff gestoppt werden muss. Der Spezialist versicherte uns aber, dass unser Sohn maximal die Länge von zwei Metern erreichen werde.»

Zu grosse Füsse für Fussball und Snowboard

Aber mit 14 muss Chrigu nicht nur seine Ambitionen als Fussballer, sondern auch die als Snowboarder begraben. Seine Füsse sind mittlerweile auf Schuhgrösse 51 angewachsen. In dieser Grösse gibt es in Europa damals weder Fussball- noch Snowboardschuhe. «Heute kann man solche Übergrössen ja in Amerika bestellen. Aber damals hatten wir noch kein Internet», seufzt Daniela.

Jetzt ist ihr Sohn König. Schwingerkönig. Er krönt seine aussergewöhnliche Karriere und wird in den nächsten drei Jahren zum ersten Botschafter seines Sports.

Ein toller Botschafter, der grosse Spuren hinterlassen wird. Nicht nur, weil er Schuhgrösse 51 hat.

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