Schlegel holt sich Festsieg gemeinsam mit Ott und Moser
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Titel verteidigt:Schlegel holt sich Festsieg gemeinsam mit Ott und Moser

«Darf man nicht schönreden»
Gigers Auftritt in St. Gallen wirft Fragen auf

Spitzenschwinger Samuel Giger enttäuschte beim Nordostschweizer Teilverbandfest. Was war mit dem Topfavoriten los? Sein Athletiktrainer nimmt Stellung und dementiert eine Aussage des dreifachen Eidgenossen Rohrer.
Publiziert: 29.06.2025 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2025 um 20:21 Uhr
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Ein Fest, drei Sieger: Damian Ott, Werner Schlegel und Michael Moser (v.l.) teilen sich den Triumph am Nordostschweizer.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Samuel Giger enttäuscht am Nordostschweizer Teilverbandsfest mit dem sechstem Rang
  • Was lief schief? Trainer Cvetkovic dementiert Aussage über fehlende Spritzigkeit
  • Werner Schlegel triumphiert bei Comeback nach monatelanger Verletzungspause
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Samuel Giger (27) versucht, seine Enttäuschung hinter einem Lächeln zu verbergen. Richtig gelingen will ihm das aber nicht. Der Unspunnensieger reist als grosser Geschlagener vom Nordostschweizer Teilverbandsfest ab. Mit drei Gestellten klassierte sich der Topfavorit auf dem enttäuschenden sechsten Rang. «Ich konnte nicht das umsetzen, was ich mir vornahm», erklärt Giger zu Blick. Mehr dazu sagt er nicht. Für ein genaueres Fazit sei es noch zu früh.

Klartext spricht dafür der dreifache Eidgenosse Gregor Rohrer (53). «In seinen Angriffen fehlte die Spritzigkeit. Und damit verbunden auch die Risikobereitschaft», so die Meinung des zweifachen Kranzfestsiegers. Was sich unter anderem im ersten Gang gegen Michael Moser (19) zeigte. Giger konnten den Berner nie in Bedrängnis bringen.

Viel mehr war es Moser, der den Gang diktierte und den Sieg suchte. Noch vor einem Jahr am Berner Kantonalen verlor der Teenager gegen den Modellathleten. «Diesmal habe ich mich deutlich besser gefühlt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich im Winter Muskeln zulegen konnte», so Moser. 

Grosse Enttäuschung vor dem Mittag

Nach dem bescheidenen Auftakt zeigte sich Giger vor dem Mittag deutlich angriffslustiger. Er manövrierte Marcel Räbsamen gleich mehrfach in eine scheinbar siegessichere Position. Doch jedes Mal konnte sich der Maurer befreien. Teilweise spektakulär. «Ein spritziger Giger würde diese Chancen vermutlich packen», spekuliert Rohrer. Durch den zweiten Gestellten verabschiedete sich der 35-fache Kranzfestsieger bereits früh aus dem Schlussgang-Rennen. 

Nach dem Giger dann auch noch gegen Eidgenosse Samir Leuppi ohne Erfolgserlebnis blieb, zeigten sich viele Zuschauer besorgt: Was ist nur mit ihrem Liebling los? Eine Antwort darauf hat auch Gigers Athletiktrainer Goran Cvetkovic im ersten Moment nicht. «Ich muss mir zuerst anhören, was mir Sämi für ein Feedback gibt.» 

Giger-Trainer dementiert Aussage

Danach wird der Handball-Coach aber deutlich: «Das war kein guter Tag. Das darf man nicht schönreden – ein Warnschuss im richtigen Moment. Nun wissen wir, wo wir uns unbedingt noch verbessern müssen.» Angesprochen auf die fehlende Spritzigkeit schüttelt Cvetkovic den Kopf. «Das höre ich seit dem ersten Tag, an dem ich mit Sämi zusammenarbeite. Bei jedem guten Schwinger, der nicht gewinnt, heisst es, es fehlt die Spritzigkeit.»

Nervös mache ihn dieser verhaltende Auftritt seines Schützlings nicht. «Er hat drei von vier Kranzfesten gewonnen. Wir sind im Fahrplan. Unser Fokus liegt ganz klar auf den zwei Tagen am ESAF. Dort wird Sämi in Topform sein.» Das glaubt auch Rohrer. Abschreiben im Hinblick auf das Eidgenössische Schwingfest Ende August in Mollis GL will er Giger auf keinen Fall. «Samuel hat ein riesiges Palmarès. Er und sein Umfeld wissen genau, was es braucht, um am Tag X topfit zu sein.»

Bereits wieder richtig stark in Form ist Werner Schlegel (22). Der Toggenburger triumphierte bei seinem Comeback nach einer monatelangen Verletzungspause. Ihm reichte im Schlussgang ein Gestellter gegen Armon Orlik (30). Durch den Punktverlust schlossen Damian Ott (25) und Michael Moser zu Schlegel auf. Letztgenannter wird mit Giger am kommenden Sonntag am Innerschweizerischen antreten. Ob sie König Joel Wicki stürzen können?

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