Melliger-Drama erschüttert Pius Schwizer
«Ich denke jeden Tag an Willi»

Pius Schwizer ist ein langjähriger Weggefährte von Willi Melliger (64), der seit Mitte Dezember im Koma liegt. Das geht ihm nahe.
Publiziert: 11.01.2018 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:00 Uhr
Springreiter Pius Schwizer kennt Willi Melliger seit langem.
Foto: Blicksport
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Nicole Vandenbrouck

Heute sattelt die Springreit-Elite ihre Pferde am CSI Basel, die Schweizer und die internationale. Zum Saisonauftakt im WM-Jahr aber werden bei einigen die Gedanken ab und zu abschweifen. Zu Willi Melliger, einer weltbekannten Grösse in diesem Sport.

Die Nachricht, dass der 64-jährige Olympia-Medaillen-Gewinner seit Mitte Dezember im Spital im Koma liegt und um sein Leben kämpft, hat die Szene über unsere Landesgrenzen hinaus erschüttert. «Viele Reitkollegen fragen mich, wie es Willi geht, weil sie wissen, dass wir fast Nachbarn sind», erzählt Pius Schwizer.

Die harte Schule bei Melliger

Dem Oensinger geht das Schicksal von Melliger nahe, sie kennen sich über 40 Jahre. «Schon unsere Väter geschäfteten früher zusammen», weiss Schwizer. Er selbst ritt als Teenager regelmässig die Handelspferde Melligers, lernte bei ihm das ABC des Reitens. «Das war eine harte Schule bei Willi», sagt Schwizer und seufzt: «Es tut mir so leid für ihn und seine Söhne.»

Schwizer wird nachdenklich. «Wenn es nahestehenden Menschen so schlecht geht, überdenkt man das Leben», so Schwizer, «was sind schon zwei, drei Abwürfe bei einem Turnier.» So ein Schicksalsschlag relativiere vieles und bewege dazu, die schönen Seiten des Lebens, ja jedes Turnier zu geniessen.

Der 55-jährige Olympia-Reiter hat einst viele Nationenpreise in der Equipe mit Willi Melliger bestritten. «Es waren immer schöne Zeiten mit ihm, Willi ist ein Lustiger, der viele Anekdoten kennt.» Gerne würde Schwizer noch einige davon zu hören bekommen von seinem Weggefährten, der vor einem Jahr erst einen Herzinfarkt dank einer Not-OP überlebt hatte. «Willi ist für mich ein Phänomen.»

«Wie schnell alles vorbei sein kann»

Doch Schwizer kann im Moment nichts mehr für seinen Freund tun, als in Gedanken bei ihm zu sein. «Ich denke jeden Tag an Willi.» Den Söhnen Kevin und Kay hat der Springreiter seine Hilfe angeboten im Stall und seine Unterstützung sowieso, «ich bin für sie da, wenn sie etwas brauchen».

Auch ein anderer ehemaliger Teamkollege ist erschüttert: Beat Mändli. «Das hat mich traurig und nachdenklich gemacht», sagt der 48-Jährige. «In Gedanken bin ich bei seinen Söhnen Kevin und Kay.» Mändli war bei Olympia 2000 in Sydney Teamkollege von Melliger, zusammen mit Markus Fuchs und Lesley McNaught holten sie Mannschafts-Silber. «Wie schnell alles vorbei sein kann», so Mändli traurig.

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