Darum gehts
- Muriel Furrer (†18) ist nach einem Sturz an der Rad-WM gestorben
- Ihre Trainer äussern sich nun erstmals zur Tragödie
- Das Team und Trainer beschäftigt das Unglück noch immer und verändert das Training
Der 26. September 2024 ist ein schwarzer Tag für den Schweizer Sport. Im U19-Rennen an der Rad-WM in Zürich stürzte Muriel Furrer in einer Abfahrt schwer. Einen Tag später erlag das 18-jährige Nachwuchstalent seinen Verletzungen. Der Schock war gross, die Anteilnahme riesig.
Hunderte von Menschen nahmen im November bei einem emotionalen Trauergottesdienst Abschied von Furrer. «Muriel, du bist gestorben, aber du bist nicht tot», sagte der Pfarrer damals. Tröstende Worte, die den Angehörigen helfen sollen, den Verlust zu verarbeiten.
Im Dezember haben Reto und Christine Furrer ihr Schweigen gebrochen, haben erzählt, wie sie die dramatischen Stunden rund um den Tod ihrer Tochter erlebten. Während sie das Schlimmste durchmachen müssen, was Eltern widerfahren kann, denken sie an die anderen. Sie wünschen sich, dass die Tragödie zu Verbesserungen der Sicherheit führt. Das werde ihnen Muriel zwar nicht zurückbringen, hat ihr Vater gesagt. «Aber wir müssen sicherstellen, dass das nicht mehr passieren kann.»
Tragödie bei Trainern und Teamkolleginnen noch immer im Kopf
Das hoffen auch diejenigen, welche die Tragödie hautnah miterlebt haben. Kathrin Stirnemann (35), letztes Jahr als Co-Trainerin für die U19-Frauen zuständig, spricht erstmals über Furrers Tod. «Es ist auch heute noch nicht einfach, zu akzeptieren, was passiert ist», sagt sie mit Tränen in den Augen gegenüber der «Luzerner Zeitung». Und fügt an: «Das Geschehene ist hart und etwas, womit wir leben müssen. Es wird immer schwierig bleiben.»
Schwierig ist Furrers Tod auch für ihre Teamkolleginnen. Einige hätten nun Mühe, müssten sich für Abfahrten überwinden, so Stirnemann. Ihnen wird der nötige Raum gegeben, wenn sie sich nicht dazu bereit fühlen. Auch U19-Nationaltrainer Tristan Marguet (37) beschäftigt die Tragödie noch immer. «Ich hatte zu Beginn grossen Respekt, wieder Strassentrainings mit den Juniorinnen durchzuführen», gibt er zu. Er achte nun noch mehr darauf, möglichst wenig befahrene Strecken für die Trainings auszusuchen. Und sagt seinen Fahrerinnen jedes Mal: «Geht keine Risiken ein.»