«Wir sind andere Typen»
Hirschi und Alaphilippe – zwei Rad-Stars, zwei Welten

Marc Hirschi (26) hat einen frustrierenden Frühling hinter sich. Wird nun alles besser? Sicher ist: Auf den sozialen Netzwerken wird er sein Leben auch im Erfolgsfall nicht breittreten.
Publiziert: 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 19:56 Uhr
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Bringt das Trainingslager in der Sierra Nevada die erwünschte Wirkung? Marc Hirschi fühlt sich bereit für die Tour de Suisse.
Foto: Thomas Meier

Darum gehts

  • Marc Hirschi und Julian Alaphilippe: Doppelspitze für Tudor bei Tour de Suisse
  • Hirschi und Alaphilippe: Ähnliche Fahrertypen, aber unterschiedliche Persönlichkeiten
  • Alaphilippe hat 866'000 Instagram-Follower, Hirschi achtmal weniger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Er flog hoch und landete hart. Marc Hirschi (26). Zuerst siegte das Berner Rad-Ass Ende Januar in Valencia – beim allerersten Einsatz für seinen neuen Rennstall Tudor. Die Probleme folgten jedoch genau dann, als er hätte brillieren sollen. Genauer: bei den Ardennen-Klassikern im Frühling. Hirschi war ausser Form. Auch der geplante Giro d’Italia fiel ins Wasser.

Für die Tour de Suisse ist das ein Segen – Hirschi, der momentan in der Sierra Nevada (Sp) trainiert, zählt zu den grossen Attraktionen. «Ich fühle mich wieder besser in Form und gehe auf Etappenjagd», so der Berner.

Alleine ist er damit nicht. Auch nicht innerhalb des Teams. Julian Alaphilippe, der zweite grosse Star-Transfer der Schweizer Equipe, möchte sich wie Hirschi für die Tour de France (5. bis 27. Juli) in Form bringen. «Eine Doppelspitze bringt mehr Optionen. Ich bin mir sicher, dass sich Marc und Julian gegenseitig helfen werden. Entscheidend ist, wer sich am Tag besser fühlt», sagt Tudor-CEO Raphael Meyer.

Alaphilippe hat achtmal mehr Follower

Hirschi und Alaphilippe sind ähnliche Fahrertypen. Sie mögen lange, harte Rennen mit ruppigen Steigungen, sind schlau und innerhalb einer kleinen Gruppe äusserst sprintstark. Aber wie ist es neben dem Velo? Da sind sie wie Feuer und Eis. Alaphilippe, impulsiv und extrovertiert. Und Hirschi, cool und in sich gekehrt. «Wir sind andere Typen, klar. Aber das ist auch gut so. Julian kann eine Gruppe führen, Spass reinbringen. Ich schätze ihn sehr», so Hirschi.

Ihre unterschiedlichen Charaktere spiegeln sich auch bei einem Blick ins Internet wider. Alaphilippe hat auf Instagram 866’000 Follower, Hirschi achtmal weniger. «Loulou», wie ihn die französischen Fans nennen, hat eine Homepage mit Details über Frau und Kinder, dazu einen Merchandise-Shop. Hirschi besitzt zwar auch eine Seite, diese ist aber eine Kontaktseite. «Ist doch logisch», wird manch einer sagen. «Alaphilippe ist Franzose, hat mehr gewonnen und ist älter.» Stimmt. Aber das ist eben nur ein Teil der Wahrheit.

Social Media? «Ich mache das einfach nicht so gerne»

Hirschi gibt zu, ein Social-Media-Muffel zu sein. Zumindest wenn es darum geht, Sportliches oder Privates (was nie geschieht) zu teilen. Der Berner hat in den letzten zehn Jahren auf Instagram gerade einmal 79 Beiträge erstellt (Alaphilippe: 589 in 13 Jahren), und der letzte X-Eintrag ist auch schon dreijährig. «Ich mache das einfach nicht so gerne», so Hirschi. Er wisse auch nicht, weshalb er etwas Privates posten sollte.

«Andere Sportler machen viel mehr auf Social Media, weil die Sponsoren dies verlangen oder sie selbst etwas bewerben wollen. Das ist viel Arbeit. Ich bin glücklich, dass ich gut vom Radsport leben kann und man mich auch zu nichts zwingt.»

Das Handy ist für Hirschi dennoch wichtig. Wie oft schaut er täglich auf den Bildschirm? «Sehr viel. Zu viel. Wohl mehrere hundertmal», sagt er. Letztlich ist es ganz einfach: Hirschi schaut auf Social Media lieber zu, statt selbst aktiv zu sein.

Zum Glück ist das auf dem Velo ganz anders – da greift er gerne an, wenn die Gelegenheit günstig ist. Wohl auch an der Tour de Suisse.

Alle Infos zur Tour de Suisse 2025

Vom 12. bis 22. Juni ist die Schweiz im Rad-Fieber: Die Tour de Suisse 2025 rollt durchs Land. Erst sind die Frauen dran (12. - 15.), dann übernehmen die Männer (15. - 22.). Hier findest du Höhenprofile und Etappenpläne zu den vier Teilstücken der Frauen, die über total 500 Kilometer Länge und 7’000 Höhenmeter führen. Und hier gibts die acht Etappen der Männer, die total 1’300 Kilometer und über 20’000 Höhenmeter abspulen.

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