Am achten Tag der 112. Tour de France kommen wieder die Sprinter zum Zug. In Laval wird der Italiener Jonathan Milan seiner Favoritenrolle gerecht.
Der Bahnrad-Olympiasieger von 2021 siegt nach 171,4 Kilometer von Saint-Méen-Le-Grand nach Laval im Massensprint vor dem Belgier Wout van Aert und dem Australier Kaden Groves. Damit beendet der 24-Jährige in der Hitze seine persönliche Tour-Misere und holt seinen ersten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt.
Ein Erfolg, der befreiend wirken könnte: Denn der Druck auf Milan ist gross. Sein Lidl-Trek-Team setzt in diesem Jahr ganz auf den Mann aus Tolmezzo. Dafür blieb sogar Mads Pedersen, der beim Giro vier Etappen gewann, daheim. Der Ex-Weltmeister wird erst wieder bei der Vuelta auf Etappenjagd gehen.
Die Favoriten auf den Gesamtsieg können indes nach den jüngsten Strapazen die Kräfte schonen. Tadej Pogacar rollt im Hauptfeld über die Ziellinie und verteidigt damit mühelos sein Gelbes Trikot. Der slowenische Weltmeister, der bereits zwei Etappen bei der diesjährigen Tour gewann, liegt in der Gesamtwertung 54 Sekunden vor dem belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Pogacars grösster Rivale Jonas Vingegaard ist mit 1:17 Minuten Rückstand Vierter.
Auf einen Massensprint dürfte es auch in der 9. Etappe am Sonntag herauslaufen, die nach vorwiegend flachen 174 km in Châteauroux endet. Die Zielgerade auf der Avenue de la Châtre ist 1,6 km lang. Vor vier Jahren triumphierte dort zum dritten Mal nach 2008 und 2011 der Brite Mark Cavendish, der sich im letzten Jahr mit seinem 35. Etappensieg an der Tour de France als Rekordhalter in den Radsport-Ruhestand verabschiedet hat.