Darum gehts
- Zwei niederländische Radprofis bei Tour de Guadeloupe beim Betrügen erwischt
- Video zeigt, wie sich Fahrer hinter Auto verstecken und später einreihen
- Strafe: 100 Franken Busse, 20 Weltranglistenpunkte Abzug und Disqualifikation
Irre Szenen bei der Tour de Guadeloupe: Die beiden Holländer Niels Tenniglo (21) und Huub van Kapel (19) des RC Jan-Van-Arckels-Teams fahren nicht die gesamte Strecke auf der zweiten Etappe. Blöd nur, dass sie bei ihrem Betrug beobachtet und sogar gefilmt werden. Ein Video aus einem Fahrzeug zeigt, wie sich die beiden hinter einem stehenden Auto verstecken und sobald das Feld vorbeigefahren ist, sich für die verbleibenden 40 Kilometer in Bewegung setzen.
Auch blöd ist, dass ihre Schummelei auch ohne das Video aufgefallen wäre. Denn die beiden Radprofis legen ihre Pause direkt vor dem Vorsitzenden der Wettkampfjury ein, der mit einem ungläubigen Blick zuschaut, wie sie sich diskret unters Feld mischen.
Weitere Betrüger entdeckt
Dabei sind sie nicht die Einzigen, die während dieser Etappe beim Betrügen erwischt worden sind. Nach dem Start hat es mehrere Reifenpannen, einen Massensturz und zahlreiche Ausfälle gegeben. Dabei versuchten sich einige an Fahrzeugen festzuhalten und sich ziehen zu lassen. Frédéric Théobald, Organisationsleiter des Rennens, sagt gegenüber dem Sender Guadeloupe 1: «Es gibt noch weitere Fahrer, die sich an Autos festgehalten haben, was durch Videos belegt ist. Daher wird es morgen früh weitere Strafen geben.» Weiter merkt Théobald an: «Ich erinnere alle daran, dass Radfahren ein Sport ist, bei dem man in die Pedale tritt und sich am Lenker festhält und sonst nirgendwo. Es ist gefährlich.»
Bislang sind aber nur die Strafen für Tenniglo und Van Kapel bekannt. Sie müssen je 100 Franken bezahlen und bekommen 20 Weltranglistenpunkte abgezogen. Zudem sind sie für den Rest der Tour disqualifiziert. Das Team der Niederländer äussert sich in einer Pressemitteilung ebenfalls: «Wie viele von euch wahrscheinlich bereits mitbekommen haben, haben zwei Fahrer unseres Teams beim Rennen in Guadeloupe gegen die Regeln verstossen. Als Radsportverband dulden wir dieses Verhalten nicht. Wir werden mit den Fahrern das Gespräch suchen und entsprechende Massnahmen ergreifen. Im Namen des gesamten Teams entschuldigen wir uns aufrichtig bei der Organisation und der Jury für diesen Vorfall.»