Darum gehts
- Mountainbiker Adolf Silva hat sich bei einem Sturz schwer verletzt
- Er hat kein Gefühl mehr von der Brust abwärts und teilt intime Einblicke
- Ein Video zeigt, wie er trotz Lähmung erste Gehversuche macht
Adolf Silva (28) sucht auf dem Mountainbike das Extreme. Mitte Oktober wird ihm das zum Verhängnis. Beim berühmt-berüchtigten Red Bull Rampage in den USA misslingt dem Spanier ein Step-Down-Double-Backflip (Doppel-Salto). Die zweite Rotation gerät zu kurz, er hängt mit dem Vorderrad an und stürzt heftig auf den Kopf. Silva bleibt regungslos liegen, wird mit dem Helikopter ins Spital geflogen. Von dort folgt eine erste Entwarnung. Er ist wieder bei Bewusstsein, kann mit seiner Familie reden.
Wenige Tage später folgt ein trauriges Update. Silva hat sich bei seinem Sturz eine schwere Rückenverletzung zugezogen, hat von der Brust abwärts kein Gefühl mehr. Hinzu kommen eine Fraktur des Brustbeins und sechs Rippenbrüche. Ans Aufgeben denkt der Extrem-Mountainbiker nicht. Im Gegenteil. Er nutzt seine Situation, um anderen Mut zu machen.
«Ich habe mich endlich entschlossen, über mein neues Leben zu sprechen», meldet sich Silva knapp zwei Wochen nach seinem fatalen Sturz mit einer Videobotschaft. Er sitzt im Rollstuhl, trägt eine Halskrause mit Brustgurt, als er erzählt, dass sein Rücken in einer fünfstündigen Operation mit Platten und Schrauben gerichtet wurde. Über seine Lähmung sagt Silva: «Es sieht so aus, als würde es so bleiben.» Trotzdem bleibe abzuwarten, was die Zukunft bringt.
Laufen und sitzen lernen
Die Hoffnung hat er nicht aufgegeben. Wie er sich in sein Leben zurückkämpft, zeigen weitere intime Einblicke in seine letzten Wochen. In einem Youtube-Video zeigt Silva seine verletzlichsten Momente. So teilt er Bilder von seinem ersten Tag im Spital. Er liegt im Bett, der Arzt untersucht ihn. Bei der Reflexprüfung kommt von seinen Beinen keine Reaktion, auch die Berührung an seinen Flanken spürt er nicht.
Nicht nur diese Bilder gehen unter die Haut. Silva zeigt auch, wie er mit einem Physiotherapeuten übt, um wieder selbständig aufrecht sitzen zu können. Ein schwieriges Unterfangen, da ihm das Gefühl für seine Rumpfmuskulatur fehlt. Aber nicht nur das gehört zu seinem neuen Alltag. Besuch zaubert ihm trotz schwieriger Situation ein Lächeln ins Gesicht.
Und dass Silva den Glauben daran, wieder laufen zu können, noch lange nicht verloren hat, beweist er ebenfalls. In ein Gestell geschnallt, macht er wieder erste Schritte. Ohne Hilfe geht das zwar nicht, aber er zeigt, sein Wille, es irgendwann selber zu schaffen, ist ungebrochen.