Schweizer Sprint-Juwel erklärt die Super-Schuhe
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«Es spickt einen nach vorne»:Schweizer Sprint-Juwel erklärt die Super-Schuhe

Das grosse Sprint-Wettrüsten
Diese Super-Schuhe sorgen für mächtig Zoff

Bei den Sprint-Rennen an den Olympischen Spielen stehen nicht nur die Athleten, sondern auch deren Schuhe im Fokus. Die Ausrüster liefern sich ein heftiges Wettrüsten.
Publiziert: 29.07.2021 um 10:21 Uhr
Flug ins Ziel: Die Nike-Sprinterinnen Fraser-Pryce, Richardson und Ta Lou (v.l.). Wie viel schneller werden sie dank ihrem Schuh?
Foto: imago images/Action Plus
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Emanuel Gisi, Tokio

Es klingt wie der Traum eines jeden Sprinters: Schuhe, die von alleine schnell laufen. Nur zubinden muss man sie noch, bevor es losgeht.

Das gibt es natürlich nicht. Aber eine Zeit lang klang es ein bisschen so, wenn es um die Sprintspikes des Ausrüsters Nike und des Konkurrenten New Balance ging. Ein regelrechter Wunderschuh, den die Athleten da angeblich an den Füssen hatten. Fabelzeiten wie die 10,63 Sekunden über 100 m von Shelly-Ann Fraser-Pryce wurden zum Beispiel so erklärt. «In der Sprintszene war das in den letzten Monaten ein grosses Thema, es wird viel darüber geredet», sagt die Schweizer Olympia-Sprinterin Salomé Kora (27).

Usain Bolt findets «seltsam und unfair»

Das Geheimnis: Eine Karbonplatte in der Sohle, die wie eine Feder wirken soll. «Seltsam und unfair», kommentierte 100- und 200-m-Weltrekordhalter Usain Bolt (34) die Entwicklung. Im Frühjahr hatte der Leichtathletik-Verband durchgegriffen, und ein erstes Nike-Modell verboten. Bessere Gratiswerbung kann es nicht geben. Nike legte mit einer legalen Version nach, die Leichtathletik-Welt rätselte, ob die Spike-Schuhe im Olympiajahr die Resultate verzerren würden – und balgte sich um die wenigen noch erhältlichen Modelle.

Für die Schweizer Nike-Sprinterin Mujinga Kambundji (29) bleibt der Effekt der neuen Schuhe offen. «Ich würde auch gerne wissen, was sie genau bringen. Es ist ein etwas anderes Laufgefühl. Aber wir werden nie erfahren, wie gross der Unterschied genau ist, schliesslich läuft man den exakt gleichen Lauf nie zweimal.»

Die Ausrüster-Konkurrenz legt kurz vor den Olympischen Spielen nach. Puma hat nun eine ähnliche Technologie im Angebot. Weil der überwiegende Teil der Schweizer Sprintszene mit Puma unterwegs ist, ist die Hoffnung gross, selber nun auch eine Wunderwaffe an den Füssen zu haben – oder mindestens auch noch einmal einen Schritt machen zu können.

«Es spickt einen nach vorne»

«Der Schuh hat vorne eine Art Kissen», erklärt William Reais (22), U23-Europameister über 200 m, seine Eindrücke (Video oben). «Das merkt man beim Rennen extrem. Es hat einen Bounce, spickt einen nach vorne.» Reais will in Tokio erstmals in einem Ernstkampf mit dem neuen Puma-Schuh laufen.

«Es ist ein anderes Gefühl, man hat eine andere Körperposition, weil er vorne recht hoch ist», sagt Kora. Es sei eine Umstellung. Aber ist es nicht auch ein Risiko, so kurz vor den Spielen ein neues Modell zu verwenden? «Ich bin froh, konnte ich vor Olympia schon zwei Rennen darin machen», sagt Kora. Ihre persönliche 100-m-Bestzeit von 11,12 Sekunden lief sie dieses Jahr übrigens in den alten Schuhen. Denn rennen, daran führt kein Weg vorbei, muss man immer noch selber.

Alle Schweizer Olympiasieger an Sommerspielen: Belinda Bencic, Tennis-Einzel in Tokio.
Foto: freshfocus
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Olympische Sommerspiele in Tokio

Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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