#MeToo-Debatte holt Snowboard-Ikone ein
Sex-Vorwürfe überschatten Whites Olympia-Gold

Halfpipe-Ikone Shaun White wird in den USA als dreifacher Olympiasieger gefeiert – und von der #MeToo-Bewegung als Sex-Grüsel verteufelt.
Publiziert: 14.02.2018 um 11:59 Uhr
|
Aktualisiert: 21.12.2018 um 10:45 Uhr
Teilen
Kommentieren

Shaun White ist zurück auf seinem Snowboard-Thron. Mit einem Traumlauf im letzten Run sichert sich der Kalifornier sein drittes Halfpipe-Gold nach 2006 und 2010. Es ist das 100. US-Gold in der Geschichte der Winterspiele. 

Und eigentlich sollte White damit endgültig im amerikanischen Sport-Olymp aufgenommen werden. Wenn da nur nicht die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung wären. Demnach soll White Lena Zawaideh, der Schlagzeugerin seiner Band «Bad Things», Nackt-Fotos geschickt und sie mit vulgären Taten geplagt haben.

Lena Zawaideh spielte als Schlagzeugerin in Shaun Whites Band.
Foto: Screenshot Twitter

«Er hat seine Hand in die Hose gesteckt und mich dann gezwungen, daran zu riechen», so Zawaideh im August 2016. White habe seine Machtposition als Band-Boss schamlos ausgenutzt. Einen Kurzhaarschnitt, sexuell anzügliche Kleider und ein Verbot für roten Lippenstift soll White seiner Schlagzeugerin befohlen haben.

Besonders schlimm habe er sich nach seiner Olympia-Niederlage 2014 (Platz 4 hinter Olympiasieger Podladtchikov) benommen. «Fuck, ich werde dich schlagen», soll White Zawaideh bedroht haben.

Obwohl White sie inzwischen mit einer Abfindung zum Schweigen gebracht hat, sind die Anschuldigungen durch die #MeToo-Bewegung wieder aktuell geworden. Und US-Medien wie «slate.com» oder «USA Today» stellen die Frage, warum sie nicht einen noch dunkleren Schatten auf Whites drittes Olympia-Gold werfen. (cmü)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?