Ernüchterndes WM-Debütjahr
Tom Lüthi gibt Töff-Hoffnung Noah Dettwiler den Tarif durch

Nach der enttäuschenden Moto3-Saison von Töff-Talent Noah Dettwiler (19) kommts zu personellen Änderungen im Umfeld des Rennfahrers. Manager David Kriech und Sportberater Tom Lüthi erwarten 2025 eine deutliche Leistungssteigerung.
Publiziert: 21.11.2024 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2024 um 16:48 Uhr
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Kritische Betrachtung: Noah Dettwiler und sein sportlicher Berater Tom Lüthi (r., vor dem Start in Spielberg) sind mit dem Debütjahr in der WM nicht zufrieden.
Foto: freshfocus

Auf einen Blick

  • Noah Dettwiler startet in zweite Moto3-Saison mit Änderungen im Team
  • Neuer Cheftechniker und Privatcoach sollen Dettwilers Leistung verbessern
  • Mit nur 2 WM-Punkten in der Debütsaison muss sich Töff-Hoffnung noch deutlich steigern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Töff-Talent Noah Dettwiler (19) ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Realität manchmal etwas anders aussieht als auf dem Papier. Der Solothurner steht zum Saisonende der Moto3-WM mit zwei WM-Punkten da. Das ist nicht viel – für ein Debütjahr in der Töff-WM aber auch alles andere als blamabel.

Doch eben: Die Papierform täuscht. Im Dettwiler-Lager ist niemand zufrieden mit dem Debütjahr. Weder der Rennfahrer selber noch sein Management, bestehend aus David Kriech und Ex-Weltmeister Tom Lüthi, der als sportlicher Berater an Bord ist. «Die Situation ist schwierig. Nach einem eigentlich guten Einstieg ins Jahr kam Noah in eine Abwärtsspirale», sagt Lüthi, der seinem Schützling auch als SRF-Experte den Tarif durchgab.

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«In der nächsten Saison ist die Schonfrist vorbei.»
Dettwiler-Manager David Kriech
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Für Lüthi Teil des Jobs: «Wenn es nicht läuft, musst du es ansprechen und anpacken.» Da greift der 38-Jährige auch auf unliebsame Erfahrungen aus der eigenen GP-Karriere zurück, als er bei personellen Konsequenzen manchmal zu lange zögerte.

Neuer Cheftechniker und neuer Privatcoach fürs Wintertraining

Denn die werden bei Dettwiler nun für die zweite Moto3-Saison per sofort umgesetzt. Der wichtigste Mann in der Box bei seinem französischen CIP-KTM-Rennstall wird ausgewechselt, Dettwiler bekommt 2025 mit Javier Alba einen neuen Cheftechniker.

Und auch die Monate bis zum Saisonstart am 2. März in Thailand werden umgepolt. Sprich: Dettwilers Wintertraining wird neu aufgegleist. «Wir haben einige Sofortmassnahmen eingeleitet», sagt Manager Kriech. Zwar lebt der Schweizer schon seit Jahren wegen der guten Trainingsbedingungen im Töff-Schlaraffenland Spanien. Doch wie und was er in Valencia trainiert, kam genau unter die Lupe.

Ab sofort sollen die privaten Trainingsinhalte viel konkreter mithelfen, ihn auf seinem WM-Töff schnell zu machen. Da Testfahrten mit dem Moto3-Motorrad verboten sind, wird Dettwiler nun neu von Coach Aleix Santacreu geschliffen. In dessen Trainingsgruppe befinden sich auch MotoGP-Stars wie Jack Miller und Maverick Viñales.

Dettwiler muss sich Aggressivität aneignen

Schnelle Gegner schon im Training auf Motocross- oder Flattrack-Töffs – Dettwiler soll vom hohen Level profitieren und so seine Schwäche loswerden. Denn simpel gesagt fährt Dettwiler eigentlich zu schön für die Moto3-Klasse. Sein eher behutsamer Fahrstil ist in der kleinen WM-Klasse nicht gefragt. Schnell ist auf trockener Fahrbahn, wer den kleinen Töff aggressiv um die Ecken wirft. Vor allem in der Startphase.

Neuer Chefmechaniker und neuer Privatcoach für den erhofften Durchbruch 2025. Lüthi sagt: «Ich erhoffe mir, dass Noah auf hohem Niveau in die Saison startet, und erwarte übers Jahr eine Steigerung.»

Diese hatte 2024 komplett gefehlt. Auch Dettwiler selber sagt: «Es hätte mir sicher mehr Rennen wie in Aragon gewünscht.» Dort gab es zwar als 17. keine WM-Punkte – dieser GP war einer der wenigen, bei denen Dettwiler in einer Mittelfeldgruppe mitkämpfte. Viel zu oft betrug sein Rückstand nur schon auf die Punkteränge (Top 15) 20 oder mehr Sekunden.

«Die Schonfrist ist vorbei», sagt Manager Kriech. Denn klar ist: Ohne klare Steigerung ist die GP-Karriere Ende 2025 vorbei.

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