Darum gehts
- Aleix Espargaro wechselt von der MotoGP zum Profi-Radsport
- Espargaro fährt Tour of Austria direkt nach MotoGP-Rennen in Assen
- Fünftägiges Etappenrennen mit bis zu 3500 Höhenmetern pro Tag
Dass für Aleix Espargaro (35) zwei Räder die Welt bedeuten, ist eine glatte Untertreibung. Der Spanier ist eigentlich Töff-Profi in der Königsklasse MotoGP. Zwar halbwegs zurückgetreten und nach 13 MotoGP-Saisons dieses Jahr ohne Stammplatz. Aber immer noch schnell genug, um im Werksteam von Honda einen verletzten Piloten zu vertreten, wie nun auch am kommenden Wochenende in Assen (Ho).
Doch Espargaro hat auch eine ganz grosse Leidenschaft fürs Zweirad ohne Motor. Schon immer sass er für sein Ausdauertraining gerne aufs Rennvelo. Doch der Fahrrad-Virus hat den dreifachen MotoGP-Rennsieger derart gepackt, dass er seit diesem Jahr sogar mit dem World-Tour-Team Lidl-Trek einem Profi-Rennstall angehört – und jetzt nach einigen Trainingslagerbesuchen sein erstes Aufgebot für ein Profi-Rennen bekommt.
Fünf Tage durch Österreich auf dem Velo
Espargaro fährt ab 9. Juli die Tour of Austria. Von der MotoGP direkt aufs Rennvelo – das gabs noch nie, der Katalane schreibt Sportgeschichte. Die Österreich-Rundfahrt findet zwar zeitgleich mit der Tour de France statt, ist aber alles andere als ein Kindergeburtstag. Beim fünftägigen Etappenrennen gehts pro Tag mit bis zu 3500 Höhenmetern zur Sache.
Espargaro sagt über seine Nomination: «Es ist fantastisch, Teil eines solch grossen Teams wie Lidl-Trek zu sein. Ich habe mich in den letzten sechs Monaten als Radfahrer enorm weiterentwickelt. Ich fühle mich gut, ich kann es kaum erwarten, meine Beine gegen einige der besten Radprofis der Welt zu testen!»
Es ist einmalig in der Sportgeschichte. Diesen Sonntag rast Espargaro mit 280 PS und 340 km/h gegen Töff-Stars wie Marc Márquez über den Asphalt. Eineinhalb Wochen später steht er in Steyr am Start der ersten Austria-Etappe und tritt gegen Rad-Grössen wie Giro-Sensation Isaac del Toro (21) an.
«Davor noch MotoGP in Holland zu fahren, wird eine nette Herausforderung», sagt Espargaro, «aber ich habe keine Erwartungen an mein Velo-Debüt. Ich will einfach so viel wie möglich lernen, meinen Teamkollegen helfen und vor allem, das Leiden auf dem Rad geniessen.»