Simona Aebersold wird erneut OL-Weltmeisterin über die Langdistanz. Die 27-jährige Bernerin verteidigt in Finnland den Titel erfolgreich. Aebersold setzt sich in einem hoch dramatischen Finish knapp vor der schwedischen Topfavoritin Tove Alexandersson durch, die mit zwei späten Fehlern ihren zuvor grossen Vorsprung verspielt und letztlich die sicher geglaubte Goldmedaille vergibt. Nach 13,3 km und 23 Posten entscheiden neun Sekunden zugunsten der Schweizerin.
Dabei ist der Weg zum Sieg alles andere als leicht: «Es war wirklich sehr hart. Ich bin kaum mehr die Hügel raufgekommen, habe im Wald fast aufgegeben», erklärt Aebersold im SRF-Interview. Auch ihre Linienwahl ist nicht einwandfrei gewesen, unterläuft ihr doch gegen Ende der ersten Runde im Aufstieg ein Fehler: «Einen ähnlichen wie gestern», wie sie anfügt.
«Ich wusste, ich kann es besser»
Am Tag zuvor hat sich die Seeländerin mit dem 5. Rang über die Mitteldistanz noch sehr enttäuscht gezeigt: «Ich wusste, dass ich es besser kann in diesem Gelände.» Die Antwort liefert sie tags darauf in der Königsdisziplin eindrücklich und gewinnt zwei Jahre nach ihrem Heimsieg in Flims Laax die zweite goldene Einzel-Medaille an einer WM. Umso bedeutender ist für sie der Triumph in Finnland: «In einem skandinavischen Gelände Weltmeisterin zu werden, ist vielleicht sogar noch mehr wert als der Titel in der Schweiz.»
Natalia Gemperle, der zweite Schweizer Trumpf, landet als Vierte knapp neben dem Podest. Der Rückstand der gebürtigen Russin auf Bronze, das an die Norwegerin Andrine Benjaminsen geht, beträgt 1:08 Minuten.
Kyburz wird Dritter
Auch die Schweizer Orientierungsläufer holen an der Wald-WM in Finnland über die Langdistanz eine Medaille. Nach dem Triumph von Simon Aebersold bei den Frauen gewinnt Matthias Kyburz bei den Männern Bronze.
Für den 35-jährigen Fricktaler ist es die dritte WM-Medaille in der Königsdisziplin, nach Silber 2021 und 2023. Gold geht wie vor zwei Jahren in Flims Laax an den Norweger Kasper Harlem Fosser, der mit fast drei Minuten Vorsprung vor dem Schweden Martin Regborn triumphiert. Der siebenfache Weltmeister Kyburz büsst 3:40 Minuten auf den Sieger ein.
Mit Martin Hubmann und Jonas Egger auf den Rängen 7 und 11 zeigen auch die anderen beiden Schweizer eine ansprechende Leistung.