Darum gehts
- Fidschianischer Rugby-Spieler Josaia Raisuqe stirbt bei Zugunfall in Frankreich
- Olympia-Silbermedaillengewinner galt als Ausnahmespieler mit furchtlosem Spielstil
- 30-jähriger Raisuqe bestritt sein letztes Spiel am 27. April
Die Rugby-Welt steht unter Schock: Der fidschianische Rugbyspieler und Olympia-Silbermedaillengewinner Josaia Raisuqe (†30) ist am Donnerstagmorgen bei einem tragischen Verkehrsunfall in Südfrankreich ums Leben gekommen.
Der 30-Jährige wurde an einem Bahnübergang in Saix (Fr), unweit des Ausbildungszentrums seines Vereins Castres Olympique, von einem Zug erfasst. Sein Klub bestätigte den Tod mit einer ergreifenden Mitteilung: «Castres Olympique trauert. Josaia war ein wunderbarer Teamkollege, geschätzt von allen. Diese Nachricht trifft uns mitten ins Herz.»
Raisuqe galt als Ausnahmespieler. Mit seinem furchtlosen Spielstil und seiner körperlichen Präsenz war er sowohl in Frankreich als auch in seiner Heimat Fidschi ein gefeierter Rugby-Star. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris holte er mit dem fidschianischen Siebener-Team die Silbermedaille, nur geschlagen vom Gastgeber Frankreich – ein historischer Moment, auch für ihn persönlich.
Letztes Spiel im April – Zukunft bei Brive geplant
Erst vor wenigen Wochen stand Raisuqe noch für Castres auf dem Platz. Am 27. April bestritt er sein letztes Spiel gegen Toulouse. In der kommenden Saison hätte er für den Zweitligisten Brive auflaufen sollen. Nun bleibt nur die Erinnerung an einen Spieler, der so viel vor sich hatte – auf dem Platz und im Leben.
«Er war eine Stütze unserer fidschianischen Gemeinschaft», sagte Castres-Präsident Pierre-Yves Revol. Die französische Liga hat das Spiel Castres gegen Clermont verschoben, alle Teams der ersten und zweiten Liga werden Raisuqe am Wochenende mit einer Schweigeminute ehren.
Ein dunkler Moment in seiner Vergangenheit
Doch Raisuqes Karriere war nicht frei von Schatten. Im Jahr 2017 wurde er wegen sexueller Nötigung angeklagt und später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Sein damaliger Klub Stade Français trennte sich von ihm. Trotz dieses dunklen Kapitels fand er sportlich wieder Anschluss – und persönliche Anerkennung im Team von Castres.
Jetzt ist er tot. Viel zu früh. Viel zu tragisch. Die Rugby-Welt trauert um einen Spieler, dessen Leben jäh endete – im Alter von nur 30 Jahren.