Es ist immer noch gewöhnungsbedürftig, Weltklasse-Leichtathleten bei Top-Läufen zuzuschauen und im Hintergrund parkierte Autos und spazierende Leute mit Hunden zu sehen. Diesen Provinz-Charakter hat auch das zweite Meeting der neuen Grand-Slam-Serie in Miami. Doch die Wettkämpfe sind hochklassig. In der Nacht auf Samstag besonders die 100 m Hürden der Frauen.
Olympiasiegerin Masai Russell (24, USA) läuft in 12,17 Sekunden die zweitschnellste Zeit der Geschichte. Der Weltrekord von Tobi Amusan (28, Nigeria) liegt bei 12,12 s. Russell hat dabei auch Wind-Glück. Dieser ist mit 2 Metern/Sekunde genau bei der kritischen Marke, aber nicht darüber. Das Spezielle am Grand-Slam-Format: In der Nacht auf Sonntag muss Russell gleich nochmals antreten – über 100 m flach, ohne Hürden. Die Resultate werden dann kombiniert und eine Siegerin ausgerufen.
Russell erklärt danach im Siegerinterview: «Den Amerika-Rekord zu brechen war heute nicht mein Plan.» Später im Interview blickt sie plötzlich verschmitzt nach unten. Ihr Handy klingelt. «Entschuldigung schnell, meine Mutter ruft an.» Sie konnte mit dem Gratulieren nicht warten. Dann schreit Russell ins Handy: «Warte, warte, ich bin in den Interviews.» Und lacht.
US-Hürdler stellt viertbeste Marke aller Zeiten auf
Parallel zum Grand Slam findet in Shanghai das zweite Diamond-League-Meeting der Saison statt. Hier ist das grosse Stadion maximal zur Hälfte gefüllt. Armand «Mondo» Duplantis (25, Sd) greift im Stabhochsprung seinen Weltrekord an, scheitert aber über 6,28 Meter. Seine 6,11 Meter sind dennoch Meetingrekord. Insgesamt gibt es in der chinesischen Millionenstadt sechs Meetingrekorde. Und über die 110 m Hürden zeigt US-Sieger Cordell Tinch (24) in 12,87 Sekunden die viertbeste Zeit der Geschichte. Sieben Hundertstel über dem Weltrekord.
Nächste Meetings
16.5. – Doha (Katar)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich
Bisherige Meetings
26.4. – Xiamen (China): M. Kambundji (200m, 9.).
3.5. – Shanghai: keine Schweizer.
Preisgeld
Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).
Nächste Meetings
16.5. – Doha (Katar)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich
Bisherige Meetings
26.4. – Xiamen (China): M. Kambundji (200m, 9.).
3.5. – Shanghai: keine Schweizer.
Preisgeld
Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).
Weltklasse-Leichtathleten gleichzeitig an unterschiedlichen Orten am Start? Gefällt nicht allen. «Wir begrüssen grundsätzlich neue Projekte, aber goutieren die Terminkollisionen nicht. Unsere Daten haben sich eingespielt, und andere haben bis jetzt darauf geschaut, sie zu umgehen», sagte Diamond-League-CEO Petr Stastny kürzlich in einer Medienrunde.
Schweizer Athleten sind an beiden Orten keine am Start. Mujinga Kambundji (32) hätte in Shanghai starten wollen, sagte das Meeting aber nach ihrem letzten Platz vor einer Woche in Xiamen ab, weil sie noch krank war. Und reiste vorzeitig nach Hause.