Ditaji Kambundji wird immer schneller
Mit Rekord-Schub auf der Überholspur

Letzte Saison holte sie bei den Juniorinnen EM-Gold, jetzt nimmt sie die Grossanlässe bei den Erwachsenen ins Visier. Vorher aber kann Ditaji Kambundji (19) noch Nachwuchssportlerin des Jahres werden.
Publiziert: 14.03.2022 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2022 um 08:57 Uhr
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Ditaji Kambundji lief zuletzt Schweizer Hallenrekord.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Ditaji Kambundji (19) ist noch keine 20 Jahre alt, trotzdem hat die Bernerin schon einen Schweizer Rekord in der Tasche. Aufgestellt in Paris über 60 m Hürden, über die sie letzte Woche in 7,94 Sekunden wetzte – die 30 Jahre alte Hallen-Bestmarke von Julie Baumann ist damit Geschichte. «Ich habe schon gehofft, dass ich vor 20 einen Rekord schaffe», sagt Kambundji, die im Mai den Teenager-Jahren entwachsen wird, ganz offen. «Dass mir das vor Belgrad gelang, gibt mir nun Schub.»

In Belgrad steht für die jüngere Schwester von Sprint-Star Mujinga Kambundji (29) Mitte März die Hallen-WM auf dem Programm. Der nächste Höhepunkt in einer Karriere, die sie längst auf der Überholspur absolviert. 2019 holt Kambundji an der Jugend-Olympiade Bronze, 2020 absolviert die frühere Mehrkämpferin erstmals eine reine Hürdensaison und läuft mit 18 Jahren in die ewige Top 15 der Schweiz. 2021 setzt sie noch einen drauf, als sie sich zur schnellsten Schweizerin der Saison macht, an der U20-EM-Gold abräumt und sich für Olympia qualifiziert. Einzig an der U20-WM in Nairobi geht sie leer aus – aber nur, weil sie sich selber stoppt. Auf Gold-Kurs liegend, kommt sie ins Stolpern und stürzt. Dass die letzte Saison bärenstark war, daran ändert das nichts.

Nominiert für den Sporthilfe-Nachwuchspreis

Der Lohn dafür könnte mit einem nächsten Titel folgen: Kambundji ist beim Sporthilfe-Nachwuchspreis als Nachwuchssportlerin des Jahres 2021 nominiert, der am 1. April verliehen wird. «Eine grosse Ehre», sagt die Bernerin. «Wer hier gewonnen hat, ist richtig gut.» Mit Lara Gut-Behrami, Corinne Suter, Marco Odermatt und Beat Feuz haben zum Beispiel vier Alpin-Olympiasieger von Peking den begehrten Preis abgeräumt. Dieses Jahr ebenfalls nominiert: Biathletin Amy Baserga (21, zweifache Juniorenweltmeisterin), Seglerin Anja von Allmen (18, Silber U19-WM), Ruderin Aurelia-Maxima Janzen (18, Gold U19-WM-Skiff), Judoka Binta Ndiaye (17, Bronze U21-WM).

Sporthilfe-Nachwuchspreis

Am 1. April vergibt die Stiftung Schweizer Sporthilfe den renommierten Sporthilfe-Nachwuchspreis 2022. Die Sieger in den Kategorien Nachwuchssportlerin und Nachwuchssportler des Jahres erhalten je 12'000 Franken, für das beste Nachwuchsteam gibt es 15'000 Franken. Als Basis für die Vergabe der Titel dienen die sportlichen Ergebnisse im Jahr 2021. Gekürt werden die Preisträger mit den Stimmen einer fünfköpfigen Jury, durch die Schweizer Sportjournalisten und mittels einer Publikums-Wahl. Diese beginnt am Montag, 14. März um 9 Uhr und dauert bis am 27. März. Gewählt werden kann unter www.teamsuisse.ch/voting. (red)

Am 1. April vergibt die Stiftung Schweizer Sporthilfe den renommierten Sporthilfe-Nachwuchspreis 2022. Die Sieger in den Kategorien Nachwuchssportlerin und Nachwuchssportler des Jahres erhalten je 12'000 Franken, für das beste Nachwuchsteam gibt es 15'000 Franken. Als Basis für die Vergabe der Titel dienen die sportlichen Ergebnisse im Jahr 2021. Gekürt werden die Preisträger mit den Stimmen einer fünfköpfigen Jury, durch die Schweizer Sportjournalisten und mittels einer Publikums-Wahl. Diese beginnt am Montag, 14. März um 9 Uhr und dauert bis am 27. März. Gewählt werden kann unter www.teamsuisse.ch/voting. (red)

Für Kambundji gibts aber noch einen zweiten Grund, warum ihr die Stiftung wichtig ist. «Für viele von uns Athleten bietet die Sporthilfe finanzielle Unterstützung und gibt damit eine gewisse Sicherheit. Gerade für mich, die neben der Schule und dem Training nicht noch arbeiten kann, ist das sehr wertvoll.»

Sport und Training – daneben bleibt nicht viel

Im Moment schiebt die 19-Jährige nämlich noch Doppelschichten: Bis sie im Sommer die Matura abgeschlossen hat, bleibt neben Training und Sport nicht mehr viel Zeit. «Sie macht es beeindruckend gut», sagt Mujinga Kambundji über ihre jüngere Schwester. «Aber ich freue mich für sie, wenn sie sich ab dem Sommer auf den Sport fokussieren kann.»

Wie schnell sie dann erst sein wird, muss sich zeigen. Vorher steht bekanntlich Belgrad vor der Tür. «Für mich ist es mittlerweile der dritte Grossanlass», sagt Ditaji. «Ich bin nicht mehr das erste Mal dabei und staune, wie beeindruckend das alles ist. Ich reise nach Serbien, um mein Bestes zu zeigen.» Den Schub dafür hat sie ja bereits.

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