Sie scheint rechtzeitig in Schwung zu kommen. Bei den Schweizermeisterschaften in Basel sprintet Mujinga Kambundji (27) vergangenes Wochenende in 22,26 Sekunden zum Schweizer Rekord über 200 m.
Damit ist sie dieses Jahr die achtschnellste Frau der Welt. Über 100 m ist die Bernerin die Nummer 10 in dieser Saison. Pünktlich vor Weltklasse Zürich heute Abend – einen Monat vor der WM in Doha – läuft der Motor heiss.
Es geht voran und es geht schnell bei Kambundji. Mal trainiert sie in London, mal in Bern, starten tut sie ohnehin rund um den Globus – ein rastloses Leben für den Sport.
Umso wichtiger für die Sprinterin, einen Ort zu haben, an dem sie sich erholen und einfach mal durchatmen kann. Den findet sie im Berner Oberland, auf dem Bauernhof ihrer Grossmutter.
«Wenn ich zum Grosi komme, bin ich sofort entspannt», sagt Kambundji. «Es heisst sofort: ‹Hast du Hunger, hast du gegessen, willst du etwas essen?› Man wird umsorgt, das ist schön.»
Der Hof ihrer Oma Hanny Nafzger ist für Kambundji ein zweites Zuhause. «Wenn ich herkomme, geniesse ich die Natur, die Ruhe. Es ist ein perfekter Gegensatz zu meinem anderen Leben in der Stadt.»
Schon als Kind hat sie hier mit den Eltern und den drei Schwestern viel Zeit verbracht. Und schon damals war sie explosiv unterwegs. «Wenn wir spazieren gegangen sind, konnte ich nicht normal gehen», erzählt die Bernerin lachend. «Ich bin losgerannt, habe auf die anderen gewartet, bin wieder vorneweg gerannt. Das war immer schon so.»
Dass Kambundji schnell ist, wurde zügig klar. «Mit dem Migros-Sprint hat das damals angefangen», erzählt Grossmutter Hanny Nafzger. «Und dann hat sie auch noch gewonnen.»
Unterstützung im Letzigrund
Keine Selbstverständlichkeit, auch heute nicht. «Ich bin stolz», sagt Grosi Hanny. «Aber ich bin immer nervös, habe immer Angst, dass es nicht klappen könnte.»
Auch heute, wenn die Enkelin bei der Diamond League im Letzigrund über 200 m startet. Mujinga hilfts jedenfalls, wenn ihr auf der Tribüne die Daumen gedrückt werden. «Wenn ich vor dem Start nervös bin, ist es schön zu wissen, dass jemand von meiner Familie da ist», sagt die 27-Jährige. «Meine Mutter, meine Schwester, meine Tante. Ich muss sie vor oder nach dem Rennen gar nicht sehen. Allein das Wissen reicht.»
Mit ihren 200-m-Schweizerrekord vom letzten Samstag in Basel (22,26 Sekunden) ist Kambundji 2019 die Nummer 8 der Welt. Bei Weltklasse Zürich tritt sie gegen vier vor ihr platzierte Sprinterinnen an (siehe Zeit in Klammern). Für BLICK nimmt sie ihre Letzi-Konkurrentinnen unter die Lupe.
Elaine Thompson
(27, Jamaika, 22,00)
«Elaine ist die Ästhetin. Sie läuft so schön und ökonomisch. Davon würde ich für mich gerne ein Stück abschneiden.»
Blessing Okagbare
(30, Nigeria, 22,05)
«Blessing beneide ich für ihre Vielseitigkeit. Sie ist nicht nur im Sprint Weltklasse, sondern kann auch über 7 Meter weitspringen.»
Shaunae Miller-Uibo
(25, Bahrain, 22,09)
«Shaunae beneide ich um ihre endlos langen Beine. Sie ist der Usain Bolt bei den Frauen. Wie sie in den Stadien mit ihrer Haarfarbe spielt, finde ich originell.»
Dina Asher-Smith
(23, Grossbritannien, 22,18)
«Dass Dina in so jungen Jahren schon so viele grosse Titel gewonnen hat, dafür bewundere ich sie. Vor allem die drei Goldmedaillen bei der EM in Berlin haben mich beeindruckt.»
Dafne Schippers
(27, Holland, 22,45)
«Dafne ist ein Wettkampf-Tier. Wenns drauf an kommt, kann sie auch Rennen gewinnen, ohne dass sie top-fit ist.»
Crystal Emmanuel
(27, Kanada, 22,89)
«In Luzern sind wir mit 22,90 Sekunden gleich schnell gewesen, doch Crystal hatte als Zweite die Nase vorn. Dass sie 2017 in London über 200 Meter im WM-Final stand, war stark.»
Jamile Samuel
(27, Holland, 22,90)
«Jamile ist unter den Sprinterinnen meine beste Kollegin. Wir haben beim gemeinsamen Training in Holland schon viel Zeit mit ein-
ander verbracht.»
Carl Schönenberger
Mit ihren 200-m-Schweizerrekord vom letzten Samstag in Basel (22,26 Sekunden) ist Kambundji 2019 die Nummer 8 der Welt. Bei Weltklasse Zürich tritt sie gegen vier vor ihr platzierte Sprinterinnen an (siehe Zeit in Klammern). Für BLICK nimmt sie ihre Letzi-Konkurrentinnen unter die Lupe.
Elaine Thompson
(27, Jamaika, 22,00)
«Elaine ist die Ästhetin. Sie läuft so schön und ökonomisch. Davon würde ich für mich gerne ein Stück abschneiden.»
Blessing Okagbare
(30, Nigeria, 22,05)
«Blessing beneide ich für ihre Vielseitigkeit. Sie ist nicht nur im Sprint Weltklasse, sondern kann auch über 7 Meter weitspringen.»
Shaunae Miller-Uibo
(25, Bahrain, 22,09)
«Shaunae beneide ich um ihre endlos langen Beine. Sie ist der Usain Bolt bei den Frauen. Wie sie in den Stadien mit ihrer Haarfarbe spielt, finde ich originell.»
Dina Asher-Smith
(23, Grossbritannien, 22,18)
«Dass Dina in so jungen Jahren schon so viele grosse Titel gewonnen hat, dafür bewundere ich sie. Vor allem die drei Goldmedaillen bei der EM in Berlin haben mich beeindruckt.»
Dafne Schippers
(27, Holland, 22,45)
«Dafne ist ein Wettkampf-Tier. Wenns drauf an kommt, kann sie auch Rennen gewinnen, ohne dass sie top-fit ist.»
Crystal Emmanuel
(27, Kanada, 22,89)
«In Luzern sind wir mit 22,90 Sekunden gleich schnell gewesen, doch Crystal hatte als Zweite die Nase vorn. Dass sie 2017 in London über 200 Meter im WM-Final stand, war stark.»
Jamile Samuel
(27, Holland, 22,90)
«Jamile ist unter den Sprinterinnen meine beste Kollegin. Wir haben beim gemeinsamen Training in Holland schon viel Zeit mit ein-
ander verbracht.»
Carl Schönenberger