Darum gehts
- Michael Suter leitet Langzeitprojekt bei St. Otmar St. Gallen
- Otmar kämpft mit finanziellen Altlasten und setzt auf Nachwuchs
- Zehn von 20 Spielern im Kader stammen aus der regionalen Jugend
Als St. Otmar St. Gallen vor zwei Jahren die Verpflichtung von Michael Suter bekanntgab, sorgte dies für Aufsehen in der Schweizer Handball-Szene. Denn der langjährige Nati-Trainer (2016–2024) erhielt einen Sechs-Jahres-Vertrag. Eine aussergewöhnlich lange Laufzeit, die sich auch auf die tägliche Arbeit des Otmar-Coaches auswirkt. «Ich versuche, einen Spagat aus Langfristigkeit und Tagesgeschäft zu finden», sagt der 50-Jährige über sein Mega-Projekt.
Ein Spagat, der letzte Saison – der ersten unter Suter – nur teilweise gelang. Lange spielten die St. Galler gegen den Abstieg, schafften dank eines starken Frühlings mit Siegen gegen Kriens und die Kadetten aber noch den Sprung in die Playoffs. «Als es im letzten Heimspiel gegen Pfadi um alles ging, hat man gesehen, was auch bezüglich Fan-Aufmarsch in der Ostschweiz möglich ist», erinnert sich Suter. Tatsächlich verbinden viele Otmar mit dem Wort Traditionsklub. Doch seit dem letzten Meistertitel 2001 blieb die Entwicklung stehen. Statt neuen Pokalen kams zweimal fast zum Konkurs. Otmar ist so etwas wie der schlafende Riese im Schweizer Handball geworden.
Finanzielle Altlasten
Auch jetzt drücken die Ostschweizer noch finanzielle Altlasten der ehemaligen Vereinsführung. Transfers wie jener von Miguel Alves sind eine Ausnahme – der ehemalige portugiesische Nati-Flügel wollte aus familiären Gründen in die Schweiz. Andere Führungsspieler sind der schwedische Kreisläufer Carl Löfström oder der deutsche Rückraum-Shooter Max Höning. Hauptsächlich wird aber auf den Nachwuchs gesetzt. Zehn Spieler des 20er-Kaders sind aus der regionalen Jugend. «Es ist sicher positiv, dass wir auf der Stufe U19 erstmals regional zusammenarbeiten, und zwar von Gossau über St. Gallen bis Arbon», findet Suter. Die Jugendarbeit ist ohnehin eine seiner Kernkompetenzen. Viele der heutigen Nati-Spieler wurden einst von Suter trainiert.
Wozu es mit diesem Konzept für Otmar in der neuen Saison hinreicht, kann Suter schwierig einschätzen. «Die Liga ist ausgeglichen wie selten.» Tatsächlich kämpfen abgesehen vom Spitzen-Duo Kadetten und Kriens fast alle Klubs mit ähnlich beschränkten Mitteln. Otmar will am Mittwoch in Basel den Fehlstart aus dem Startspiel gegen Thun (28:32) korrigieren. Selbst bei einer zweiten Saison-Niederlage würde sich an der Langfristigkeit des Otmar-Projekts von Michael Suter so schnell nichts ändern.
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