Darum gehts
- Nikola Portner: Doping-Verdacht, Freispruch und Champions-League-Sieg mit Magdeburg
- Portner verlor Stammplatz, zeigte starke Leistung im Halbfinal
- Dritter Champions-League-Titel für Portner, wie sein verstorbener Vater
Es ist der grosse Doping-Hammer, der die deutsche Handball-Bundesliga und auch das Schweizer Nationalteam im April 2024 erschüttert: Goalie Nikola Portner wird positiv auf Doping getestet. Einen Tag drauf kommt raus: Es sollen Methamphetamine gefunden worden sein.
Die Liga suspendiert ihn, er kann für seinen Verein SC Magdeburg nicht auflaufen. Ein Strafverfahren wird zudem eingeleitet, Portners Wohnung durchsucht. Gefunden wird nichts, das Verfahren kurz darauf eingestellt. Weil aber auch die B-Probe positiv ausfällt, sieht es zwischenzeitlich schlecht aus – der Goalie muss seine Unschuld beweisen. Das gelingt, Ende Juni spricht auch das Liga-Präsidium den in Lyon geborenen Schweizer Nati-Spieler frei.
Portner hat seinen Stammplatz verloren
Die nationale Anti-Doping-Agentur in Deutschland zieht Portner zwar vor den internationalen Sportgerichtshof. Aber: Der 31-Jährige darf wieder spielen. Im November wird er wieder in die Nati aufgeboten, im Klub verliert er aber seinen Nummer-1-Status.
Für ihn übernimmt der Spanier Sergey Hernandez (29). Auch wegen der vielen Verletzungen im Team verpasst Magdeburg in der Bundesliga die Titelverteidigung. Aber: Sie schaffen es ins Final-Four-Turnier der Champions League. Im Halbfinal wird Portner eingewechselt, zeigt viele Paraden. Im Final gegen die Füchse Berlin spielt Portner nur noch eine Nebenrolle, kommt zu zwei Kurzeinsätzen bei Siebenmetern.
So viele CL-Titel wie kein anderer Schweizer – doch die Tränen fliessen nicht nur vor Freude
Magdeburg siegt im Final letztlich klar. Schon vor Abpfiff steht Portner hemmungslos weinend am Spielfeldrand, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Er vergräbt das Gesicht im Trikot und weint auch noch nach dem Schlusspfiff.
Wegen des (vorläufigen) Endes der über 14-monatigen Leidenszeit. Und auch weil es sein dritter Champions-League-Titel ist – so viel wie kein anderer Schweizer überhaupt. Damit zieht er mit seinem Vater Zlatko Portner gleich, einst ebenfalls grosser Handballer.
Nur: Den dritten Titel erlebt sein Vater nicht mehr. Vor fünf Jahren verstarb dieser im Alter von nur 58 Jahren an einem Herzinfarkt.