Darum gehts
- Schweizer Handballerin Daphne Gautschi wechselt zu rumänischem Klub Ramnicu Valcea
- Kulturschock und Ostblock-Methoden prägen Gautschis Erfahrungen in Rumänien
- Mehr als die Hälfte ihrer Teamkolleginnen kommen aus dem Ausland
Deutschland, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Rumänien – die Schweizer Nati-Handballerinnen sind inzwischen über halb Europa verteilt. Dass es Rumänien auf unsere Handball-Landkarte schafft, liegt an Daphne Gautschi (25). Die Aargauerin hat auf die neue Saison hin ihre Zelte in Frankreich abgebrochen und ist zu Ramnicu Valcea gewechselt.
«Oh Gott, auf keinen Fall», war Gautschis erste Reaktion, als ihr Berater mit dem Angebot des rumänischen Klubs kam. «Der ehemalige Ostblock ist ja etwas verpönt. Und es hat nie eine Schweizerin dort gespielt, mit der ich mich hätte austauschen können.»
Und doch wagt Gautschi das Abenteuer. Denn die Liga ist in Rumänien top – auch dank vieler Legionärinnen. Mehr als die Hälfte ihrer Teamkolleginnen kommen aus dem Ausland. Ein Grund sind die guten Gehälter. «Bezüglich Geld müssen wir uns nichts vormachen: In Rumänien bleibt mehr übrig als in Deutschland oder Frankreich.»
Den einen oder anderen Kulturschock hat Gautschi in den Karpaten, rund 180 Kilometer von Bukarest entfernt, auch schon erlebt. «Gleich am ersten Teamabend gings los mit einem traditionellen rumänischen Tanz. Der gehört hier offenbar zum Standard-Programm.»
Ostblock-Methoden
Das sportliche Niveau in Rumänien ist erwartet hoch, die Trainings lang und hart. Vereinzelt kommen noch Ostblock-Methoden von früher zum Zug, erzählt Gautschi. «Bei Verletzungen wird eher weitergespielt als geschont und regeneriert. Das läuft in Frankreich oder Deutschland anders.» Auch der gemeinsame Zmittag im Restaurant eines Sponsors ist Pflicht. «Ich habe noch nie so viel Suppe gegessen wie hier», lacht Gautschi.
Nicht nur wegen des Essens freut sie sich auf Mitte Oktober, wenn mit der Nati die EM-Quali ansteht. Und nur eineinhalb Monate später wollen die Schweizerinnen bei der ersten WM-Teilnahme überhaupt den begeisternden Auftritt der Heim-EM vor einem Jahr bestätigen.
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