Darum gehts
- Rory McIlroy erlebt schwierige Woche beim Ryder Cup mit Pöbeleien
- McIlroys Ehefrau mit Bier beworfen, US-Fans stören ihn mit Gummienten
- Europäer gewinnen Ryder Cup mit 15:13 gegen USA
Rory McIlroy (36) war genervt, das war nicht zu übersehen, doch seinen Humor hatte der nordirische Golfprofi beim Ryder Cup trotz der üblen Pöbeleien gegen sich und seine Ehefrau nicht verloren. «Ich wünschte, sie hätten die Hunde losgelassen», scherzt McIlroy nach dem Sieg der Europäer in der aufgeheizten Atmosphäre im Bethpage State Park von Long Island.
Am Wochenende haben Polizisten mit Hunden McIlroy auf dessen Runden begleitet. Unsicher fühlte sich der Weltranglistenzweite daher nicht, doch die Beleidigungen der Zuschauer, die vor allem ihm und seiner Frau Erica Stoll (38) galten, seien «nicht zu akzeptieren», sagt McIlroy: «Eigentlich sollte so etwas verboten sein, das war es in dieser Woche aber offensichtlich nicht.»
Bier-Attacke auf McIlroys Ehefrau
Seine Frau sei den Attacken – am Samstag wurde sie von einem Fan mit Bier beworfen – mit «Klasse, Haltung und Würde» entgegengetreten, fügte er hinzu: «Sie ist eine sehr, sehr starke Frau. Ich liebe sie und wir werden es richtig geniessen, heute Abend zu feiern.»
Auch der Ire Shane Lowry (38), der beim 15:13 der Europäer gegen die Gastgeber aus den USA den entscheidenden Putt verwandelt hat, staunt über Stoll: «Es ist unglaublich, was sie da draussen aushalten musste und wie sie dennoch ihren Mann und das Team unterstützt hat.»
McIlroy trotzt Gummienten und stichelt gegen US-Fans
McIlroy hat sich auf dem Kurs mit einigen Fans angelegt und sich zu einer obszönen Geste hinreissen lassen und den Mittelfinger gezeigt. Doch nicht nur verbal musste McIlroy einiges über sich ergehen lassen. Auch Gummienten sorgten bei der europäischen Nummer 1 für Ärger.
Die quietschenden Gummitierchen bekamen die Fans zu einem Getränk dazu und nutzten sie kurzerhand, um McIlroy bei seinen Schlägen zu stören. Der 36-Jährige weigerte sich zwischenzeitlich sogar, im Gigantenduell mit Scottie Scheffler (29) weiterzuspielen, ehe die Störenfriede vom Gelände entfernt werden – was Berichten zufolge dann auch geschah.
«Es war eine harte Woche für uns alle. Aber gleichzeitig haben wir sie durch unsere Leistung und unser Spiel zum Schweigen gebracht. Das ist verdammt befriedigend», stichelt er gegen die US-Fans. «Wir werden viel Spass beim Feiern haben.»
Europäer freuen sich auf Heimspiel in Irland
Die US-Golfer zeigen Mitgefühl für ihre europäischen Kollegen. «Ich glaube nicht, dass irgendjemandes Sicherheit in Gefahr war», sagt Justin Thomas (32). Aber: «Worte tun auch weh. Es wurden definitiv einige böse Dinge gesagt, aber ich glaube nicht, dass jemand unbedingt um sein Leben fürchtete.»
Die nächste Auflage des Vergleichs zwischen Europa und den USA findet in zwei Jahren in Irland statt. «Das wird ein bisschen schöner sein, als hier zu spielen», sagt Lowry, und auch McIlroy kündigt an: Europa werde dafür sorgen, dass die Zuschauer des Ryder Cup 2027 wissen, dass das, «was hier diese Woche passiert ist, nicht akzeptabel ist».