Es ist eine schöne Tradition von YB-Sportchef Fredy Bickel: Bei einem Sieg im Tourbillon organisiert er vor der Heimreise für jeden im Car eine Portion Raclette. Nicht gestern. Da gabs Pasta. Business as usual. Weil YB im Wallis verliert.
Dies in einem aufwühlenden, höchst intensiven, starken Spiel – trotz des böigen Windes, der YB-Keeper Mvogo bei einem Abkick seines Antipoden Mitrjuschkin fast zum Verhängnis wird.
Und der Schiri ist kein grosses Thema. Nach anfänglich merklicher Nervosität macht Magister Markus Hameter, Kreditrisiko-Analytiker aus Tulln in Niederösterreich, seine Sache ordentlich.
Sion-Boss Constantin bleibt artig auf der Tribüne
Anders als Sascha Amhof im letzten Spiel in Bern, als die Walliser nach eigenem Empfinden um den Sieg gebracht wurden. Es war der Anfang vom Ende von Vanins im Sion-Goal, Ursache für die Pfiffe gegen Simulant Miralem Sulejmani gestern im Tourbillon und nach wie vor Gegenstand eines Liga-Verfahrens gegen Sion-Boss Christian Constantin. Der ist gestern ganz artig, bleibt 94 Minuten ruhig auf der Tribüne sitzen. Sein augenzwinkernder Kommentar zum Ösi: «Ich bin mit den Schiris selten zufrieden.»
Das Spiel in Bern habe er nicht thematisiert, sagt Trainer Didier Tholot. «Viel wichtiger war es, die Duelle gegen ein Team voller Selbstvertrauen zu gewinnen, das zuletzt zehn von elf Spielen gewann und im Schnitt 3,5 Tore machte.»
Mit aufopfernder Leidenschaft gelingt es Sion, YB so die zweite Rückrundenniederlage beizubringen. Die kein Drama ist für die Berner. Elf Punkte Vorsprung auf GC bei vier ausstehenden Spielen. Das dürfte höchstwahrscheinlich für den Champions-League-Quali-Platz knapp reichen.