Darum gehts
- FCZ-Präsident Canepa interviewt Claudio Cisullo
- Kritisiert der neue Geldgeber bei der Generalversammlung den Sportchef?
- Cisullo soll als Lead Independent Director den Verwaltungsrat verstärken
Es war ein bewegter Montagabend im Zürcher Volkshaus: Vor rund 800 Mitgliedern präsentierte FCZ-Präsident Ancillo Canepa an der Generalversammlung nicht nur tiefrote Zahlen, sondern auch einen Hoffnungsträger für die Zukunft.
Während das finanzielle Minus von 9,5 Millionen Franken und die Investitionen der Canepas von insgesamt 17 Millionen in den letzten zwei Jahren für Kopfschmerzen sorgten, richteten sich die Blicke vor allem auf einen Mann: Claudio Cisullo.
Der 61-jährige Multimillionär und Top-Unternehmer soll als künftiger «Lead Independent Director» den Verwaltungsrat verstärken und die Nachfolgeplanung der Eigentümerfamilie als unabhängiger Experte begleiten.
Im Rahmen dieser GV führte Canepa ein Interview mit seinem designierten Verwaltungsratskollegen, der auch im Verwaltungsrat von Blick-Herausgeberin Ringier sitzt. Die Antworten des Unternehmers, der im Januar offiziell zur Wahl vorgeschlagen wird und der den Canepas helfen soll, eine geeignete Nachfolgelösung einzufädeln, lassen aufhorchen. Cisullo will beim Klub einiges verändern. Dabei stellt sich die Frage: Wird so auch die mit Sportchef Milos Malenovic (40) eingeschlagene Marschrichtung wieder korrigiert?
Versteckte Kritik am Sportchef?
Raum für diese Interpretation bieten Cisullos Aussagen zumindest. Auf die Frage nach den grössten Chancen für den FCZ nannte Cisullo auch Punkte, die vor allem in den Bereich des Sportchefs fallen. Er sieht das Potenzial des Clubs unter anderem in einer «klaren sportlichen Vision und langfristigen Kaderplanung». Wenn ein Strategie-Experte wie Cisullo, der laut eigenen Aussagen für «no Bullshit» und «konsequente Führung» steht, diese Punkte explizit als künftige Chancen aufzählt, ist er mit der aktuellen Arbeit womöglich nicht richtig zufrieden.
Sollte Cisullo im Januar in den FCZ-Verwaltungsrat gewählt werden, wovon auszugehen ist, will er den Klub «mit den richtigen Menschen am richtigen Ort» voranbringen. Zeit dafür gibt man sich nicht allzu viel. Im Verein soll mit der «FCZ 2030 Strategy» schon in den nächsten fünf Jahren einiges umgekrempelt werden. Ein Ziel dabei ist es, auch das Verhältnis zu den Fans wieder zu verbessern. Jenem Anhang also, der zuletzt vor allem mit der Rolle von Malenovic sichtlich unzufrieden war.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 16 | 13 | 34 | |
2 | FC St. Gallen | 16 | 11 | 28 | |
3 | FC Basel | 16 | 7 | 27 | |
4 | BSC Young Boys | 16 | 5 | 26 | |
5 | FC Sion | 16 | 5 | 24 | |
6 | FC Lugano | 16 | -1 | 24 | |
7 | FC Zürich | 16 | -4 | 23 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 16 | 4 | 20 | |
9 | Servette FC | 16 | -4 | 19 | |
10 | FC Luzern | 16 | -1 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 16 | -24 | 9 |

