Darum gehts
- Luzern siegt in Lausanne, Trainer Frick spricht von Befreiungsschlag
- FCL sucht nach Führungsspielern, Verstärkung auf dem Transfermarkt angedeutet
- Luzern nur drei Punkte hinter FCZ, will rasch Anschluss finden
Die Freude von Mario Frick (51) über den Luzerner Sieg in Lausanne ist gross. Er selber redet von einem Befreiungsschlag. Schliesslich sprach die Bilanz vor dem Auftritt im Waadtland von bloss einem Sieg aus den letzten elf Spielen. «Eine solche Statistik hatte ich wohl nicht einmal in Vaduz. Es bereitet keinen Spass und nervt natürlich extrem», erzählt der Liechtensteiner.
Gründe für das Luzerner Tief gibt es einige. Einer davon ist die Absenz von Pius Dorn (29) aufgrund eines Zehenbruchs. Nach der Winterpause soll er ins Team zurückkehren. Ohne den Captain, der auf dem Platz als verlängerter Arm des Trainers fungiert, lief zuletzt allerdings wenig zusammen. Das beschäftigt die Verantwortlichen – und sie wollen handeln.
Wo sind beim FCL die Führungsspieler?
Frick bringt es auf den Punkt: «Dieser Mannschaft fehlt derzeit ein Stück Persönlichkeit. Sie ist zweifellos sehr talentiert und bringt viel Qualität mit. Doch im Moment fehlen die Typen, die den Karren aus dem Dreck ziehen – besonders dann, wenn mit Knezevic und Dorn wie heute zwei Führungsspieler fehlen. Umso erstaunlicher ist es, dass gegen Lausanne dennoch eine solche Leistung zustande gekommen ist.»
Eine Aussage, die zum Nachdenken anregt. Was ist mit Adrian Grbic (29), Sinan Karweina (26) und Andrejs Ciganiks (28) los? Eigentlich müssten sie mit ihrer Erfahrung vorangehen – stattdessen hat sich ihre Spielzeit in den letzten Wochen stetig verringert.
Frick hofft auf Verstärkung
Auf der Pressekonferenz deutet Frick mögliche Bewegung auf dem Transfermarkt an: «Unser Ziel ist es, gerade in Sachen Persönlichkeit noch gezielt tätig zu werden. Einfach ist das aber nicht, denn man muss den Menschen auch als Typ gut einschätzen können. Eine Persönlichkeit allein reicht nicht, sie muss auch in die Gruppe passen.» Das Mannschaftsgefüge wirkt derweil trotz der jüngsten Negativerlebnisse nach wie vor intakt.
Auch für Trainer Frick waren die vergangenen Wochen herausfordernd, da er viel Kritik einstecken musste. Überrascht zeigt er sich, wie schnell der Kredit für seine gute Arbeit im FCL-Umfeld scheinbar aufgebraucht war: «Wie sich der Wind in den letzten zwei Monaten gedreht hat, ist unglaublich. Vier Jahre lang wurden wir nur gelobt, jetzt erlebten wir zum ersten Mal eine Baisse.»
«Wollen rasch den Anschluss finden»
Die Zuversicht hat Frick trotz allem nicht verloren. «Wir stehen praktisch gleich da wie Lausanne, haben Servette überholt und sind nur noch drei Punkte vom FCZ entfernt. Es geht extrem schnell. Lugano war ebenfalls in einer Baisse wie wir und hat sich daraus befreit. Unser grosses Ziel ist dasselbe: möglichst rasch wieder den Anschluss nach vorne zu finden.»
Mit dem Sieg gegen Lausanne hat Luzern den ersten Schritt aus der Krise gemacht. Nach der Winterpause gilt es, daran anzuknüpfen und den positiven Schwung mitzunehmen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 19 | 16 | 40 | |
2 | FC St. Gallen | 19 | 16 | 37 | |
3 | FC Lugano | 19 | 5 | 33 | |
4 | FC Basel | 19 | 8 | 32 | |
5 | BSC Young Boys | 19 | 0 | 29 | |
6 | FC Sion | 18 | 4 | 27 | |
7 | FC Zürich | 19 | -7 | 24 | |
8 | FC Luzern | 19 | 0 | 21 | |
9 | FC Lausanne-Sport | 18 | 0 | 21 | |
10 | Servette FC | 18 | -6 | 20 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 19 | -9 | 17 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -27 | 10 |

