Überall abgestürzt
Warum hat Breitenreiter seit dem FCZ nicht mehr funktioniert?

Mit dem FC Zürich war André Breitenreiter 2022 sensationell Meister geworden. Nun wurde er auch bei Hannover – und damit bereits zum dritten Mal in Folge bei einem Klub – nach nur wenigen Monaten entlassen.
Publiziert: 25.04.2025 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2025 um 15:10 Uhr
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Seit Mittwoch nicht mehr Trainer bei Hannover 96: André Breitenreiter.
Foto: imago/Eibner

Darum gehts

  • André Breitenreiter scheitert nach FCZ-Meistertitel auf drei Trainerstationen in kurzer Zeit
  • Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft in Hannover wurde zunehmend schwierig
  • Breitenreiter wurde nach nur dreieinhalb Monaten und drei Niederlagen entlassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Julian SigristRedaktor Sport

Im Sommer 2021 stellte der FC Zürich André Breitenreiter (51) als neuen Trainer vor. Gleich in seiner ersten Saison führte dieser den FCZ zur ersten Meisterschaft seit 13 Jahren – und das durchaus dominant. 14 Punkte Vorsprung sowie die zweitbeste Offensive und Defensive standen am Ende zu Buche. Das sorgte nicht nur in der Schweiz, sondern auch in seinem Heimatland Deutschland für Aufsehen. Und so kehrte Breitenreiter nach nur einem Jahr beim FCZ in die Bundesliga (zu Hoffenheim) zurück.

Doch ab diesem Moment lief es für den Meistermacher überhaupt nicht mehr. Das Einzige, was seine drei letzten Trainerstationen mit jener beim FCZ gemeinsam haben, ist die kurze Amtsdauer. Breitenreiters Bilanz seit seinem Engagement in Zürich: sieben Monate in Hoffenheim, drei Monate bei Huddersfield und nun dreieinhalb Monate in Hannover. Doch wie kann es sein, dass der Deutsche nach seinem Meistercoup in der Schweiz sonst überall kolossal scheitert?

«War eine faustdicke Überraschung»

Ganz so hart würde es Florian Krebs, Bild-Reporter in Hannover, nicht ausdrücken. Vor allem bezüglich der ersten beiden Stationen nach dem FCZ nimmt er Breitenreiter in Schutz: «Hoffenheim steckt seit seiner Entlassung mehrheitlich im Abstiegskampf, und die Station in Huddersfield war von Beginn an ein Himmelfahrtskommando. Ich glaube, da weiss André inzwischen auch, dass er das gar nicht hätte machen sollen.»

Was hingegen «eine faustdicke Überraschung» sei, ist das schnelle Aus in Hannover. «Nicht nur, weil er 2017 (in seiner ersten Amtszeit in Hannover, Anm. d. Red.) in die Bundesliga aufgestiegen ist, sondern auch, weil er eigentlich gut gestartet ist. Er hat vom ersten Tag an über den Aufstieg gesprochen, und das hat dieser Mannschaft gutgetan.»

Rückkehr in die Schweiz?

Am Mittwoch wurde Breitenreiter nach zuletzt drei Niederlagen am Stück allerdings entlassen. «Er fing irgendwann an, sich selbst zu widersprechen», erklärt Krebs. Dem Team habe er erklärt, dass er sich nicht schnell in Mannschaften verliebe, sich in diese aber verliebt habe. Gleichzeitig habe es einen Feiglingsvorwurf gegeben. «Nach einer der Niederlagen hat er gesagt, dass es wie bei einer Kneipenschlägerei sei – einige würden sich stellen, und einige würden sich hinter der Musikbox verstecken.» Zum Schluss sei das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft deshalb nicht mehr intakt gewesen. 

Einen weiteren Grund für das frühe Scheitern des 51-Jährigen sieht Krebs in der fehlenden Konstanz bei Personalentscheiden. Damit habe es heutzutage zwar immer nur bedingt zu tun, wenn man nicht erfolgreich ist, aber: «Er hat in diesen drei Monaten weder sein System noch seine Mannschaft gefunden.»

Nach drei Entlassungen in so kurzer Zeit sei nun klar, dass die Interessenten aus den Topligen nicht Schlange stünden. Trotzdem betont der Journalist: «Ich halte André nach wie vor für einen richtig guten Trainer. In der Schweiz kann man sich Hoffnungen machen.»

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