Nach dem Abpfiff im Zürcher Letzigrund kann sich Winti-Trainer Uli Forte ein Grinsen nicht verkneifen. Seine Mannschaft hat gegen GC gerade einen 0:2-Rückstand aufgeholt und nimmt einen Punkt mit aus der Limmatstadt.
Dieser ist glücklich, aber trotzdem auch nicht ganz unverdient. Weil die Winterthurer nach dem zweiten Gegentreffer nicht wie gegen St. Gallen den Kopf verlieren und alles auf eine Karte setzen und sich am Schluss für eine Leistungssteigerung belohnen.
«Hat die Mannschaft etwas durchgeschüttelt»
Nach dem Spiel spricht Forte zu den Medien und kann seine Freude über das Unentschieden nicht verbergen. «GC hat mit der ersten Chance gleich getroffen. Das hat die Mannschaft etwas durchgeschüttelt», erklärt der FCW-Coach. Deswegen haben sie bereits zur Pause ein paar Veränderungen vorgenommen, aber nach einem Ballverlust trotzdem das 2:0 kassiert. «Ab dann war klar, jetzt heisst es: ‹Entweder oder!› Wir vom Staff haben dann versucht, alle Offensiven auf den Platz zu bringen. Ich bin gottenfroh, hat es am Ende zum Punkt gereicht.»
Der Analyse stimmt auch Winti-Captain Remo Arnold zu: «Wir haben es in der Pause angesprochen. Wir konnten überhaupt nicht zufrieden sein mit der Leistung und haben das korrigiert. Auswärts ein Punkt ist okay.» Das Unentschieden sei wichtig für die Moral gewesen und «zeigt, dass die Mannschaft funktioniert.»
Beyer nur Ersatz
Wobei ganz stimmt das nicht. Mit Brian Beyer kommt ein torgefährlicher Spieler nicht zum Zug. Forte erklärt seinen Entscheid: «Hätte ich einen sechsten Wechsel gehabt, hätten wir ihn sicher auch noch gebracht. Wir wussten aber, dass wir viele lange Bälle spielen werden. Deshalb haben wir Andrin Hunziker ausgewählt, der physisch sehr präsent ist. Am Ende ist es aufgegangen.»
Bei den Winterthurern bleibt man aber auch realistisch. So sagt Dario Ulrich: «Wenn man den Spielverlauf anschaut, ist der Punkt natürlich super. Trotzdem haben wir auch mehr erwartet. Es ist noch nicht das, was wir uns vorstellen. Im Moment ist noch nicht alles perfekt, aber wir bleiben dran.» Nach vier Spielen stecken die Eulachstädter bereits wieder im Tabellenkeller fest. Punktgleich mit GC stehen sie auf dem vorletzten Platz. Nur Servette, das noch ein Spiel weniger hat, ist schlechter in die Saison gestartet.
Torschütze muss Apéro bezahlen
Dass der FCW von dort weg will, ist klar. Bereits am nächsten Samstag können sie das auf der heimischen Schützenwiese beweisen. Dann steht nämlich bereits ein weiteres Kantonsderby gegen den FC Zürich an. Forte gibt sich kämpferisch: «Das Spiel heute gibt uns Moral und Mumm für das nächste Derby, in dem es wahrscheinlich wieder ein hartes Spiel geben wird.»
Bevor es zu diesem Duell kommt, werden die Winterthurer aber noch etwas feiern. Und zwar dank des Torschützen zum Ausgleich, Tibault Citherlet, der sein erstes Profitor geschossen hat: «Jetzt muss er uns einen Apéro spendieren. Das ist bei uns beim ersten Tor so Tradition.» Dem 20-Jährigen wird das aber wohl egal sein, die Freude über den Punktgewinn und das Tor dürfte überwiegen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 4 | 7 | 12 | ||
2 | 4 | 8 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 7 | ||
5 | 4 | 1 | 6 | ||
6 | 4 | -1 | 5 | ||
7 | 4 | -4 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 4 | -2 | 2 | ||
11 | 4 | -6 | 2 | ||
12 | 3 | -5 | 1 |