Thun bleibt bescheiden, trotz perfektem Saisonauftakt
«Soll ich etwa mit der Champagnerflasche hierherkommen?»

Aufsteiger FC Thun überrascht mit Traumstart in die Super League. Nach Siegen gegen Lugano, Lausanne und Luzern steht das Team an der Tabellenspitze. Trainer Lustrinelli mahnt jedoch zur Zurückhaltung und fordert weiterhin volle Konzentration.
Publiziert: 07:35 Uhr
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Aktualisiert: 08:15 Uhr
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Thuns Mauro Lustrinelli jubelt mit seinen Spielern über den Sieg in Luzern.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Thun reitet auf der Erfolgswelle. Lugano bezwungen, Lausanne bezwungen, Luzern bezwungen. Drei Siege zum Saisonstart, macht 9 Punkte – und das als Aufsteiger. Das hätten wohl nicht einmal die grössten Optimisten im Berner Oberland erwartet. Nach draussen zeigt die Mannschaft allerdings keine Spur von Euphorie.

Zwar ist nach Schlusspfiff noch lange laute Musik aus der Thuner Garderobe zu hören. Doch ansonst äussern sich die Beteiligten vor den Mikrofonen ziemlich zurückhaltend. «Soll ich etwa mit der Champagnerflasche hierherkommen?», fragt Trainer Mauro Lustrinelli (49) ironisch an der Pressekonferenz die anwesenden Journalisten.

Lustrinelli will nicht lockerlassen

Gegen ein breites Grinsen hätte wohl niemand was einzuwenden gehabt. Dazu meint der Tessiner: «Ich bin sehr glücklich und sehr stolz auf unsere Leistung. Wirklich.» Dann fügt er aber direkt an: «Es ist aber wichtig, eine gewisse Haltung an den Tag zu legen und nicht zu euphorisch sein. Wir haben erst drei Spiele gespielt.» Diese Erklärung zeigt, wie fokussiert und seriös in Thun derzeit gearbeitet wird. Und dass der Erfolg kein Zufallsprodukt ist.

Auch die Frage, ob er sich einen solchen Saisonstart erträumt hätte, beantwortet Lustrinelli gekonnt. «Wir träumen nicht von Resultaten, sondern spielen Fussball. Wir wollen jeden Tag besser werden und die Leistung auf den Platz bringen. Dann kannst du verlieren oder gewinnen. Wichtig ist die Leistung.»

«Müssen weiter so arbeiten»

Einer, der derzeit mit Leistung besticht, ist Aussenverteidiger Michael Heule (24). Gegen Luzern gelang ihm der Assist zum Siegtreffer. Laut ihm sind die starken Spiele zum Saisonstart dem Trainer zu verdanken. «Er pusht uns Tag für Tag in den Trainings, dass wir an unser Limit gehen. So ist es auch einfacher, dass wir an den Spieltagen an unser Limit gehen.»

Überrascht von den drei Siegen in Folge ist Heule aber nicht. «Wir wissen um unsere Stärken. Und bisher haben wir die super auf den Platz gebracht und deshalb dreimal verdient gewonnen», so der Ostschweizer. Träumen will aber auch er nicht. «Ein geiler Saisonstart. Aber wir müssen weiter so arbeiten. Dann wird es schwierig, gegen uns ein Tor zu schiessen.»

Brack Super League 25/26
Mannschaft
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TD
PT
1
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9
9
2
3
3
9
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3
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Meisterschaftsrunde
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