Zwei Minuten fehlen GC beim Stand von 2:1 gegen Winterthur, um sich den ersten Vollerfolg im vierten Saisonspiel gutschreiben zu lassen. Doch der FCW wirft nochmals alles nach vorne und kommt in der Nachspielzeit tatsächlich zum Ausgleich.
Dieser ist nicht ganz unverdient, denn die Eulachstädter haben in der Schlussphase mehr fürs Spiel gemacht. Und doch fühlt es sich bei GC so an, als hätte man den ersten Dreier der Saison etwas gar einfach weggeworfen.
Bei den Hoppers hadert man mit der Chancenauswertung. Die Quittung gibts an diesem Sonntag in Form der Tabelle. Statt eines Sprungs ins Super-League-Mittelfeld bleibt der Rekordmeister im Tabellenkeller stecken.
Scheiblehner ist gnädig mit Abschluss-Sünder Lee
Entsprechend ist auch die Stimmung bei GC-Trainer Gerald Scheiblehner. In der Mixed Zone spricht er nach dem Abpfiff zu den Medien und erklärt, dass er mit der Leistung seiner Mannschaft eigentlich zufrieden sei. «Ich denke aber, dass man mit so vielen Torchancen mehr als zwei Tore erzielen muss», so der Österreicher.
Dabei versucht Scheiblehner mit einem Wechsel in der Startaufstellung die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zu erhöhen, indem er Young-Jun Lee anstelle von Nikolas Muci bringt. Lee findet zwar gut in die Partie, kann viele Bälle festmachen, doch mit der Chancenauswertung klappt es nicht. Der Südkoreaner kann zum Beispiel in der 26. Minute alleine auf Winti-Goalie Kapino zulaufen, scheitert aber. Danach hängt der Stürmer in der Luft und wird in der 53. Minute durch Muci ersetzt.
Scheiblehner wird von einem Journalisten darauf angesprochen, dass es mit Muci in der Startelf vielleicht besser geklappt hätte. Der GC-Trainer kann sich seinen Sarkasmus nicht verkneifen: «Ja unbedingt, das war mein Fehler heute.»
Danach beantwortet er die Frage ernsthaft und findet lobende Worte für seinen Stürmer: «Ich glaube, dass Lee heute ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Ihm hat nur das Tor gefehlt.» Man dürfe auch nicht vergessen, dass er von einer langen und schweren Verletzung zurückkomme.
«Es wäre ein sehr gutes Gefühl gewesen»
Trotz des erneuten Unentschiedens gibt es auch positive Nachrichten bei den Grasshoppers. Bayern-Leihgabe Jonathan Asp Jensen schiesst sein erstes Pflichtspieltor im Dress der Hoppers und leitet den zweiten Treffer ein. Auch sonst ist er ein stetiger Unruheherd und der beste GC-Akteur auf dem Platz.
Für GC geht es jetzt am nächsten Wochenende gegen den überraschenden Tabellenführer aus Thun weiter. Entmutigen vom Winti-Resultat lassen sich die Hoppers aber nicht, auch wenn das Ergebnis schmerze. «Der Sieger wäre mit einem sehr guten Gefühl in die nächste Woche gegangen. Winterthur hat die letzten Spiele gegen GC immer gewonnen, von dem her ist es ein Schritt nach vorne», sagt Trainer Scheiblehner. «Noch ist keiner abgestiegen und keiner ist Meister.». Es wirkt nach dem verschenkten Derby-Sieg wie die etwas verzweifelte Suche nach etwas Positivem bei den Hoppers.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 4 | 7 | 12 | ||
2 | 4 | 8 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 7 | ||
5 | 4 | 1 | 6 | ||
6 | 4 | -1 | 5 | ||
7 | 4 | -4 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 4 | -2 | 2 | ||
11 | 4 | -6 | 2 | ||
12 | 3 | -5 | 1 |