Das Spiel
«Wir sind auf der Intensivstation, aber wir leben noch», sagt GC-Coach Marco Schällibaum vor dem Spiel. Gewisse Schlüsse habe man aus der Krisensitzung Anfang Woche gezogen. Eine davon ist etwa eine – auch aufgrund der englischen Woche – nötige Personalrochade. Gleich auf sechs Positionen stellt Schällibaum um – und das zeigt Wirkung.
Die erste Halbzeit im Letzigrund hat sehr wenig Höhepunkte. GC steht hinten stabil und sicher – und belohnt sich dann nach einer halben Stunde nach einem seltenen Vorstoss mit der Führung. Von den angereisten Luganesi, bei denen Antreiber Steffen vorerst auf der Bank schmort, ist sehr wenig Aufregendes zu sehen.
Schon in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sind deutlich mehr Highlights als in der ganzen ersten Hälfte zu sehen. GC macht das Spiel, sucht das 2:0 – und fängt sich dann ausgerechnet in der besten Phase den Ausgleich.
GC wagt sich danach mehrmals noch vors gegnerische Tor, steht dem Siegtreffer näher – verpasst ihn letztlich aber doch. So zeigen die Hoppers an diesem kalten Donnerstagabend zwar deutlich verbesserte Vitalwerte auf, von der Intensivstation entlassen dürfte das Schällibaum-Team aber doch noch nicht sein.
Die Tore
30. Minute, Nikolas Muci, 1:0. Morandi schlenzt einen Eckball perfekt auf den Elfmeterpunkt. Dort wird Nikolas Muci erst von Lugano-Goalie Saipi geschubst, Muci setzt sich dennoch gegen den ziehenden und stossenden Marques durch und köpfelt den Ball an Saipi vorbei ins Tor.
52. Minute, Ignacio Aliseda, 2:0. Saipi hält einen Bojang-Kopfball und macht das Spiel schnell. Über Grgic gelangt der Ball zu Aliseda. Der zieht in den Strafraum, zirkelt den Ball flach in die weite Ecke am spät reagierenden GC-Goalie Hammel vorbei ins Tor.
Der Beste
Nikolas Muci. Sein Treffer gibt GC Hoffnung. Ob das zweite Saisontor seinem Team und ihm persönlich Flügel verleihen wird? Das bleibt abzuwarten.
Der Schlechteste
Yanis Cimignani. Kriegt wieder einmal eine Chance von Anfang an. Doch die vergibt er.
Die Stimmen
Pascal Schürpf: Nach den Niederlagen ist es sicher gut, wieder mal einen Punkt zu holen. Wenn man die Szenen am Schluss anschaut, die man besser ausspielen könnte, hätte man gerne einen Sieg. Wir müssen den Punkt nehmen und darauf aufbauen. Wenn jeder so Gas gibt, wie heute, dann werden die Spiele sicher einfacher. Das müssen wir beibehalten. Wir wissen jetzt, was es braucht.
Tim Meyer: Natürlich sind Punkte immer gut. Meiner Meinung nach hätten wir in diesem Spiel aber drei Punkte mitnehmen können. Wir haben ein dummes Goal kassiert und danach weiter gedrückt. Da wären sicher drei Punkte möglich gewesen, aber wir nehmen den einen aber sicher mit.
Daniel Dos Santos: Ich denke, der Gegner ist zufriedener als wir. Wir wollten unbedingt die drei Punkte holen in dieser englischen Woche. Wir haben jetzt noch ein Spiel am Sonntag, um eine Reaktion zu zeigen. Wir haben rotiert, ich glaube, man hat gesehen, dass wir unbedingt wollten. Ich glaube nicht, dass Müdigkeit zu sehen war.
Albian Hajdari: Von meiner Seite her ist da Enttäuschung. Ich weiss, was die Mannschaft kann. Da ist sicher mehr drin gelegen. Der Trainer hat viel rotiert. In der ersten Halbzeit ist in der Offensive einiges nicht aufgegangen. Wir müssen zufrieden sein mit dem Punkt.
Das gab zu reden
Die amerikanischen GC-Besitzer haben sich für das Spiel gegen Lugano eine spezielle Initiative für die eigenen Anhänger ausgedacht. Und zwar «als Dank für die Unterstützung in den ersten elf Runden». Alle Fans bekommen ein Ticketupgrade geschenkt. Heisst: Wer ein Ticket im Sektor B hatte, durfte in den Sektor C. Und wer über ein Ticket auf der Gegentribüne verfügte, durfte auf die Haupttribüne. Teil dieser Aktion ist auch die GC-Kurve, die statt am üblichen Ort, die Mannschaft auf der Gegentribüne anfeuert. Dort ist am Donnerstagabend auch der gesperrte GC-Captain Amir Abrashi anzutreffen.
Die Schiedsrichter
David Huwiler (Schiedsrichter), Jan Köbeli (Assistent), Leroy Hartmann (Assistent), Sandro Schärer (VAR). Das Schiri-Gespann hat die Partie zu jedem Zeitpunkt im Griff. Die Spieler machen es ihnen aber auch leicht. Es ist eine sehr fair geführte Partie von beiden Seiten.
Die Fans
3641 Fans sind am Donnerstagabend für das Spiel in den Letzigrund gekommen.
So gehts weiter
GC reist am nächsten Sonntag in die Zentralschweiz und trifft dort um 16.30 Uhr auf den FC Luzern. Gleichzeitig empfängt der FC Lugano im heimischen Cornaredo Yverdon.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 13 | 7 | 25 | |
2 | FC Lugano | 13 | 7 | 25 | |
3 | Servette FC | 13 | 2 | 24 | |
4 | FC Basel | 13 | 17 | 22 | |
5 | FC Luzern | 13 | 6 | 22 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 13 | 3 | 20 | |
7 | FC St. Gallen | 13 | 5 | 17 | |
8 | Yverdon Sport FC | 13 | -7 | 15 | |
9 | FC Sion | 13 | -2 | 14 | |
10 | BSC Young Boys | 13 | -6 | 13 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 13 | -10 | 9 | |
12 | FC Winterthur | 13 | -22 | 8 |