Was für eine Partie! Der FCB findet nach dem 3:1 gegen Grand-Saconnex im Cup auch in der Super League zum Siegen zurück – und wie. Dank eines Last-Minute-Treffers von Tsunemoto schlagen die Basler Tabellenschlusslicht Winterthur mit 2:1. Der FCW verpasst es damit, näher an GC heranzurücken.
Und das wird die Winterthurer ärgern – nicht nur wegen des späten Gegentreffers. Denn sie dominieren die erste halbe Stunde nach Belieben und kommen immer wieder zu Top-Chancen. Allen voran FCB-Leihspieler Hunziker betreibt allerdings mehrfach Chancenwucher. Erst scheitert er nach einer Ecke an Hitz (15.), dann wirft sich Adjetey in letzter Minute in seinen Abschluss (21.) und wenig später klärt erneut Adjetey für den geschlagenen Hitz auf der Linie (27.).
Der Basler Führungstreffer durch Shaqiri zieht dem Tabellenschlusslicht dann für kurze Zeit den Stecker. Doch Winti rappelt sich auf und vergibt durch Golliard kurz vor und Dansoko kurz nach der Pause weitere gute Möglichkeiten, ehe ausgerechnet Hunziker den längst überfälligen Ausgleich erzielt.
Danach entwickelt sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch. Nach einem Pfostentreffer von Maluvunu (62.) hat plötzlich der FCB die grosse Chance auf die erneute Führung. Otele scheitert mit seinem Penalty aber an Winti-Goalie Kapino (siehe «Das gab zu reden I»). Zu einer grösseren Chance auf den Siegtreffer scheint in der Schlussphase niemand mehr zu kommen – bis zum Lucky Punch von Tsunemoto.
29. Minute, Xherdan Shaqiri, 0:1. Nach einem Prellball im Winti-Strafraum springt der Ball zu Shaqiri. Der FCB-Captain lässt sich nicht zweimal bitten und schiebt mit seinem schwächeren rechten Fuss aus rund elf Metern zur Führung ein.
51. Minute, Andrin Hunziker, 1:1. Über Golliard gelangt der Ball zu Maluvunu, der in zur Mitte flankt. Dort setzt sich Hunziker gegen Barisic durch und köpfelt unhaltbar zum Ausgleich ein.
90.+3 Minute, Keigo Tsunemoto, 1:2. Kapino lässt einen Abschluss von Salah nach vorne abprallen. Tsunemoto ist zur Stelle und stochert den Ball im zweiten Anlauf über die Linie.
Flavius Daniliuc (FCB): «Der Matchplan ist nicht ganz aufgegangen. Klar war es kein gutes Spiel von uns – wir haben zu viel zugelassen. Der FC Basel steht für besseren Fussball und das wissen wir alle. Aber wir sind trotzdem glücklich, die drei Punkte mitzunehmen. Winterthur hat es sehr gut gemacht. Die Effizienz können wir von heute auf jeden Fall mitnehmen.»
Andrin Hunziker (FCW): «Es ist ein schönes Zeichen, dass wir so viele Chancen rausspielen konnten. Trotzdem müssen wir diesen Match gewinnen, auch wenn sie ebenfalls ein paar gute Chancen hatten.»
Keigo Tsunemoto. Wie wichtig der Japaner ist, zeigte sich vor allem in jenen Wochen, als er verletzt ausgefallen ist. Erzielt in der Nachspielzeit den Siegtreffer und erlöst FCB-Trainer Ludovic Magnin.
Léo Leroy. Müsste vom Potenzial her der Chef im Zentrum sein, hat aber viel zu wenig Einfluss aufs Spiel. Wird nach 70 Minuten ausgewechselt.
Die Penalty-Misere beim FC Basel. Gegen den FCSG versemmelt Xherdan Shaqiri, gegen Winti darf Otele ran, scheitert aber ebenso am gegnerischen Goalie wie der Zauberwürfel. Von zehn Elfmetern haben die Bebbi vier verballert. Keine berauschende Quote.
Auf der Schützenwiese leidet FCB-Trainer Ludovic Magnin sichtbar mit. Dabei kochen die Emotionen mehrfach hoch. Unmittelbar nach dem Foul an Shaqiri, für den es erst nach VAR-Eingriff einen Penalty gibt, schimpft sich der Coach in Rage. Dafür sieht der Waadtländer die Gelbe Karte. Auch später beschwert sich Magnin immer wieder lautstark über die Entscheidungen des Unparteiischen, muss in einer Szene sogar vom eigenen Staff zurückgehalten und beruhigt werden. Nach dem Spiel rechtfertigt sich Magnin im Blick-Interview für seine Emotionen:
Schiri Lukas Fähndrich und seine Assistenten Jonas Erni und Nicolas Müller haben das Spiel weitgehend im Griff. Bei der Penalty-Aktion schaltet sich der VAR ein. Zurecht. Das Ding kann man geben. Die Gelbe Karte für FCB-Coach Ludovic Magnin aber bleibt. Die kassiert er wegen Motzerei.
8700 Fans! Die Schützenwiese ist trotz garstigem Wetter ausverkauft. Und es kommen fast dreimal so viele Fans wie am Samstag in den Letzigrund, als GC gegen Servette verliert.
Winterthur ist am nächsten Samstag beim FCZ zu Gast (18 Uhr). Der FCB spielt am Sonntag zu Hause gegen Lausanne (16.30 Uhr), empfängt am Donnerstag aber zuerst noch Aston Villa in der Europa League (21 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 16 | 13 | 34 | ||
2 | 16 | 11 | 28 | ||
3 | 16 | 7 | 27 | ||
4 | 16 | 5 | 26 | ||
5 | 16 | 5 | 24 | ||
6 | 16 | -1 | 24 | ||
7 | 16 | -4 | 23 | ||
8 | 16 | 4 | 20 | ||
9 | 16 | -4 | 19 | ||
10 | 16 | -1 | 18 | ||
11 | 16 | -11 | 14 | ||
12 | 16 | -24 | 9 |






